Strategie

Software AG hält an Wachstumsstrategie fest

Nach schwachen Auftragseingängen im vergangenen Quartal steigt die Stimmung bei der Software AG. Die Mittelfristprognose für 2023 hat das Unternehmen bestätigt.

Software AG hält an Wachstumsstrategie fest

hei/dpa-afx Frankfurt

Die Software AG schöpft nach dem Debakel bei den Auftragseingängen im vergangenen Quartal neue Hoffnung für die weiteren Geschäfte. Angesichts eines ordentlichen Abschneidens beim Umsatzwachstum in der wichtigen Digitalsparte mit Integrationssoftware machte das Management der Darmstädter am Donnerstag klar, dass es sich trotz der zum Wochenbeginn gesenkten Prognose für die Vertragsabschlüsse nicht aus der Bahn werfen lassen will. „Wir haben kein Problem mit unserem Strategieprogramm, Transformationen brauchen Zeit – mehr als ein Quartal“, sagte Finanzchef Matthias Heiden im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-afx.

Die neue Konzernstrategie Helix sei auf fünf Jahre angelegt. Allerdings räumte der Manager ein, dass die Software AG, die am vergangenen Dienstag die Prognose für den Auftragseingang im Digitalgeschäft gesenkt hatte, eine des „im Moment“ etwas länger dauere, „um Geschäftsmöglichkeiten in Verträge umzuwandeln.“ Die Software AG will daher nach Heidens Worten im vierten Quartal noch einmal Gas geben und dafür auch in Marketing investieren.

Der Manager betonte allerdings, dass die Software AG bei der Kundengewinnung im Digitalgeschäft eigentlich gut vorankommt. „Im dritten Quartal haben wir 40% mehr Neukunden gewinnen können als im Vorjahr, und diese kommen typischerweise zunächst mit vergleichsweise kleineren Verträgen, auch das war ein Faktor“, sagte Heiden. Was an anstehenden Verträgen zum Stichtag Ende des Quartals einfach noch nicht unter Dach und Fach war, „das haben wir in den ersten drei Wochen jetzt ganz gut ausgebügelt“, machte er Hoffnung auf einen starken Endspurt im laufenden Turnus.

Die Investoren, die am Dienstag die Flucht angetreten hatten, griffen wieder zu und stuften die Aktie gestern um 2,2% höher auf 37,50 Euro.

Ziele ambitioniert

Die Mittelfristprognose für 2023 hatte die Software AG bestätigt, auch wenn einige Analysten die Ziele mehr und mehr als ambitioniert werten. Für 2023 hat sich das Unternehmen einen Umsatz von 1 Mrd. Euro vorgenommen, ein Ziel, das in der Vergangenheit allerdings schon öfter ausgerufen wurde. Vergangenes Jahr waren es knapp 835 Mill. Euro. Das Digitalgeschäft mit der Integrationssoftware zur Vernetzung von IT-Sys­temen soll im Schnitt jährlich bis dahin um 15% zulegen – was nach den Problemen in diesem Jahr aber schwieriger wird.

Immerhin lief es bei den gebuchten Erlösen im dritten Quartal ordentlich: Der Konzernumsatz kletterte insgesamt um 7% auf 198 Mill. Euro. Die Integrationssoftware konnte dabei um 10% zulegen. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen blieb mit einem Minus von 1% auf 33,3 Mill. Euro nahezu stabil. Unter dem Strich standen dank einer geringeren Steuerquote mit 16,3 Mill. Euro sogar 17% mehr Gewinn als ein Jahr zuvor.

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