Software AG hebt Renditeausblick
Die Software AG hat am frühen Dienstagmorgen zwei Tage früher als angekündigt Halbjahreszahlen vorgelegt. Anlass sei die unerwartet starke Margenentwicklung und die damit verbundene Anhebung des Ausblicks, erklärte Finanzvorstand Arnd Zinnhardt. Allerdings ging die Anhebung der Margenprognose einher mit enttäuschenden Lizenzerlösen. Die Aktie notierte nahezu unverändert.scd Frankfurt – Die Software AG hebt ihr Margenziel für das Ebita (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Goodwill-Abschreibungen) im laufenden Turnus um einen halben Prozentpunkt auf 31,0 % bis 32,0 % an. Damit wird am unteren Ende der Spanne nun etwa eine Marge auf Vorjahresniveau prognostiziert, während am oberen Ende eine deutliche Verbesserung in Aussicht gestellt wird. Die Anhebung des Margenziels war laut Software AG der Anlass, mit den Zahlen zum zweiten Quartal zwei Tage vorab an die Öffentlichkeit zu gehen. Ursprünglich wollte das Darmstädter Unternehmen am Donnerstag taggleich mit dem größeren Wettbewerber SAP ihren Zwischenbericht zeigen.Dass die Marge positiv überrascht, ist allerdings auch mit einer Enttäuschung auf der Umsatzseite verbunden. Der eigentlich wachstumsstärkere Geschäftsbereich Digital Business Platform (DBP) hat im zweiten Quartal nur um 4 % auf 104,1 Mill. Euro zugelegt. Im Markt waren im Schnitt gut 4 Mill. Euro mehr erwartet worden. Diese Summe fehlte praktisch komplett auf der Lizenzseite. Konzernweit schrumpfte der Umsatz mit Softwarelizenzen um 1,4 % auf 48,9 Mill. Euro. Während der Softwareverkauf im generell schrumpfenden Datenbankgeschäft um 14 % auf 13,2 Mill. Euro anzog, ging er in der Integrationssoftwaresparte DBP um 6 % zurück.Das Wartungsgeschäft brummt derweil. Konzernweit zog es um 4,1 Mill. auf 107,4 Mill. Euro an und übertraf damit die Durchschnittsschätzung der Analysten. Die gewachsene Bedeutung des margenstärkeren Wartungsgeschäfts trieb den operativen Gewinn (Ebita) in den Monaten April bis Juni um ein Zehntel auf 61,3 Mill. Euro. Die Ebita-Marge kletterte um 2,1 Prozentpunkte auf 29,5 % und sorgte dafür, dass auch im Gesamtjahr mit einer höheren Rendite gerechnet wird.Die Schwäche im Lizenzgeschäft führt die Software AG auf ins kommende Quartal verschobene Abschlüsse zurück. Der Orderbestand seit prozentual zweistellig gewachsen und lasse für das zweite Halbjahr eine klar bessere Entwicklung erwarten (siehe Interview).Die Anleger zeigten sich unschlüssig, wie die vorab veröffentlichten Zahlen zu bewerten sind. Die Software-AG-Aktie pendelte um den Vortagesschluss und ging mit 38,30 Euro um 0,4% höher aus dem Handel.