Prüfung aller strategischer Optionen

Softwareone lehnt Bain-Offerte ab

Der Schweizer Informatik-Dienstleister Softwareone will eine eigenständige, börsenkotierte Gesellschaft bleiben und lehnt ein Übernahmeangebot des Finanzinvestors Bain Capital von 18,80 sfr je Aktie ab.

Softwareone lehnt Bain-Offerte ab

Der Informatik-Dienstleister Softwareone zeigt dem Finanzinvestor Bain Capital die kalte Schulter. Softwareone lehnt ein unverbindliches Übernahmeangebot von 18,80 sfr je Aktie ab, wie die Firma am Montag mitteilte. Der milliardenschwere Vorschlag biete weder genügend Gewissheit noch bilde er den zugrundeliegenden Wert von Softwareone angemessen ab, hieß es zur Begründung. Der Vorschlag sei deshalb nicht im besten Interesse der Gesellschaft. Bain wollte sich vorerst nicht dazu äußern.

Prognose bestätigt

Softwareone habe die im Juli 2023 begonnene Prüfung aller strategischen Optionen abgeschlossen. Der Verwaltungsrat habe zusammen mit seinen Rechts- und Finanzberatern verschiedene Möglichkeiten zur Wertschaffung geprüft, darunter auch einen Verkauf der Gesellschaft. Die Firma sei zum Schluss gekommen, dass sie eine eigenständige, börsenkotierte Gesellschaft bleiben wolle. Der Verwaltungsrat sei überzeugt, dass Softwareone in einem großen und wachsenden Markt gut aufgestellt sei und über das richtige Führungsteam und die richtige Strategie verfüge. Softwareone bestätigte die Prognose für 2023 und die Pläne, am 15. Februar 2024 einen Kapitalmarkttag abhalten zu wollen.

Bain hatte im Frühjahr eine erste unverbindliche Offerte von 18,50 sfr je Softwareone-Aktie unterbreitet. Das Angebot im Gesamtvolumen von 2,9 Mrd. sfr wurde von den Gründungsaktionären Daniel von Stockar, B. Curti Holding AG und Rene Gilli unterstützt. Softwareone lehnte das Angebot allerdings als zu niedrig ab. Im Juli besserte Bain auf 19,50 bis 20,50 sfr je Aktie nach, erhielt aber erneut eine Abfuhr. Stattdessen leitete Softwareone die Überprüfung der strategischen Optionen ein. Angesichts einer unter den Erwartungen liegenden Geschäftsentwicklung und den Erkenntnissen einer Prüfung der Bücher (Due diligence) war Bain dann aber offenbar nicht mehr bereit, diesen Preis zu bezahlen.

Mit ihren über 9.000 Mitarbeitern hilft Softwareone Firmen dabei, die Software von anderen Anbietern wie Microsoft, SAP oder Adobe zu verwalten.