Sonova sorgt bei Anlegern für Erleichterung

Hörgerätehersteller trotz Covid-19 mit Gewinn

Sonova sorgt bei Anlegern für Erleichterung

dz Zürich – Dem Schweizer Hörgerätehersteller Sonova schlägt die Coronakrise heftig ins Kontor. Im April, dem ersten Monat des laufenden Geschäftsjahres, seien die Verkäufe um 35 % unter das vergleichbare Vorjahresniveau abgerutscht, gab das Unternehmen am Montag im Rahmen eines außerplanmäßigen Zwischenberichtes bekannt. Die Börse reagierte dennoch sehr positiv. Der Aktienkurs legte um mehr als 5 % auf über 200 sfr zu, was den Marktwert der Firma auf über 13 Mrd. sfr steigen ließ.Grund für die wohlwollende Reaktion der Investoren ist der mitgelieferte Ausblick. Sonova geht davon aus, dass sich der Umsatz in den verbleibenden Monaten bis zum Abschluss des ersten Geschäftshalbjahres Ende September kontinuierlich erholen wird, so dass ein Umsatzniveau im Vorjahresvergleich von 65 % bis 75 % erreicht werden kann.Positiv aufgenommen wurde im Markt auch die Information, dass Sonova die derzeit kritische Phase mit schwarzen Zahlen durchqueren kann. Die Gesellschaft erwartet im ersten Geschäftshalbjahr eine positive Marge auf das adjustierte Ebita im einstelligen Prozentbereich. Nach Umrechnung der Prognosen in absolute Zahlen dürfen die Sonova-Aktionäre auch im ersten Halbjahr mit einem kleinen Reinertrag rechnen.Diese Aussicht ist insofern keine Selbstverständlichkeit, als das Unternehmen im Rahmen eines dreijährigen Restrukturierungsplanes auch zu Lasten des laufenden Geschäftsjahres Aufwendungen von 40 Mill. bis 60 Mill. sfr verbuchen muss. Härter getroffenDer dänische Wettbewerber Demant, dessen Geschäftsjahr Anfang Januar beginnt und somit noch zweieinhalb Monate enthält, die von Covid-19 kaum belastet waren, hatte Mitte Juni einen operativen Verlust für das Semester vor Restrukturierungskosten angekündigt. Die Hörgerätehersteller leiden überdurchschnittlich stark unter der Pandemie, weil ihre Kunden oft in einem höheren Alter sind und sich nur ungern aus dem Haus in die Hörberatung bewegen. Operationen zur Einsetzung von Hörimplantaten werden in den meistern Spitälern zurückgestellt. Die Sonova-Aktionäre müssten im Juni mit einer Stockdividende vorliebnehmen. Die dafür nötigen Aktien wurden dem im März gestoppten Aktienrückkaufprogramm entnommen.