S&P nimmt Uniper von Watchliste
ab Köln
Die zugesagten Staatshilfen für Uniper entfalten Wirkung: Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat den angeschlagenen Versorger von der Beobachtungslist genommen und die Bonitätseinstufung mit „BBB−“ bestätigt. Der negative Ausblick hat allerdings Bestand, wie aus dem Ratingreport weiter hervorgeht. Dank der angekündigten staatlichen Unterstützung, im Zuge derer die Bundesrepublik Deutschland mit 30% ins Kapital von Uniper einsteigt, gilt das Unternehmen nun als staatsnah (government-related entity). Das gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Regierung habe durchblicken lassen, die Unterstützung auszuweiten, sollte es erforderlich sein.
Auf Stand-alone-Basis ist Uniper allerdings aus dem Ratingbereich guter Bonität mit einer Einstufung von „bb−“ herausgefallen, erklärt S&P. Der negative Ausblick spiegele die anhaltende Unsicherheit bezüglich der russischen Gaslieferungen sowie die Tatsache, dass das Rettungspaket noch genehmigt werden muss. Während sich der Einstieg des Staates in das Kapital des Versorgers noch bis zum Jahresende hinziehen könnte, geht S&P davon aus, dass die KfW-Kreditlinie schon in den nächsten Tagen aufgestockt wird. Als positiv bewertet S&P, dass Uniper jenseits des verlustreichen Gasgeschäfts über robuste Geschäfte verfüge, die profitabel arbeiteten.