Spanien gibt Einfluss auf Krisenfluglinie Iberia auf

Bankia platziert IAG-Anteil mit Gewinn

Spanien gibt Einfluss auf Krisenfluglinie Iberia auf

ste London – Die spanische Krisenbank Bankia, die 2012 einen Rekordverlust von gut 19 Mrd. Euro verbuchte, hat sich als größter Einzelaktionär der Flugholding IAG verabschiedet. Wie das verstaatlichte Institut mitteilte, resultierte aus dem Verkauf der Beteiligung von 12,09 % ein Erlös von 675 Mill. Euro. Der Nettogewinn wurde mit 167 Mill. Euro angegeben. Am Mittwochabend hatte Bankia mitgeteilt, die Anteile an der Holding, unter deren Dach seit Januar 2011 die Fluglinien British Airways (BA) und Iberia vereint sind, würden in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei Investoren platziert. Als Orderbuchführer waren Bank of America Merrill sowie die eigene Handelseinheit Bankia Bolsa beauftragt worden.An der Londoner Börse gab die IAG-Aktie gestern in einem freundlichen Gesamtmarkt um 0,2 % auf 263,70 Pence nach. Dem Vernehmen nach wurden die Aktien zum Preis von 256 Pence platziert – gemessen am Schlusskurs vom Mittwoch errechnet sich ein Abschlag von 3 %. Im Juni vergangenen Jahres hatte sich IAG-Chef Willie Walsh positiv über einen möglichen Anteilsverkauf geäußert und erklärt, eine Beteiligung von Bankia sei für IAG strategisch ebenso wenig bedeutsam wie das Engagement eines Staates (vgl. BZ vom 23. 6. 2012). Seitdem legte die IAG-Aktie um 64 % zu.Mit der breiten Platzierung bei Investoren hat Bankia nun Spekulationen über den Einstieg eines strategischen Aktionärs beendet. Der Verkauf ist Teil des mit der EU-Kommission und der spanischen Regierung vereinbarten Restrukturierungsplans. Analysten zeigten sich überrascht über den Zeitpunkt der Platzierung. Die spanische Regierung hat damit die Möglichkeit zur direkten Einflussnahme auf die schwer angeschlagene Fluglinie Iberia aufgegeben.