Sparkurs hilft Nokia durch die Flaute

Kerngeschäft 2017 auf Schrumpfkurs - Netzwerkkonzern steigert Ertragskraft

Sparkurs hilft Nokia durch die Flaute

hei Frankfurt – Auch der finnische Netzwerkausrüster Nokia, der 2016 noch die Integration des Wettbewerbers Alcatel-Lucent zu bewältigen hatte, bekommt die schwache Nachfrage nach Telekomnetzinfrastruktur zu spüren. Im Schlussquartal sackten die Konzernerlöse auf Pro-forma-Basis (also inklusive Alcatel-Lucent) um 13 % auf 6,7 Mrd. Euro ab. Im Kerngeschäft mit Mobilfunknetzen fielen die Einnahmen um 14 %. Nokia machte primär die allgemeine Marktschwäche für den Rückgang verantwortlich. Hinzu kam allerdings ein saftiger Erlöseinbruch von 25 % auf 309 Mill. Euro in der kleinen Sparte Technologies, wo Nokia ihre Patente gebündelt hat. Dabei schlug vor allem ein Einmaleffekt im Vorjahresquartal durch eine Vereinbarung mit Samsung zu Buche.Die Investoren stuften die Aktie dennoch um nahezu 5 % höher und honorierten damit die erfolgreichen Sparbemühungen der Finnen. So konnte die Rohertragsmarge im Berichtsquartal bei 42 % nahezu stabil gehalten werden. Im Gesamtjahr konnte die Ziffer um 80 Basispunkte auf 40 % (beides Non-IFRS) ausgebaut werden. Konkurrent Ericsson, früher branchenweit an der Spitze, war bei der Rohmarge auf 29,5 % abgerutscht. Operativ musste Nokia allerdings einen Ergebniseinbruch um 27 % auf 940 Mill. Euro hinnehmen, insbesondere weil der Erlösrückgang bei Technologies mit Wucht (-49 %) auf den Gewinn der Sparte durchschlug. Die operative Marge von 14 % ist dennoch branchenweit spitze. Im Gesamtjahr erreichte Nokia hier mit 8,9 % das obere Ende des prognostizierten Korridors von 7 bis 9 %. Im laufenden Jahr legt der Konzern die Latte höher, auf 8 bis 10 %, obwohl der Markt im traditionellen Kerngeschäft weiterhin “im niedrigen einstelligen Prozentbereich” schrumpfen soll.Konzernchef Rajeev Suri setzt allerdings darauf, dass Nokia nach der Akquisition von Alcatel-Lucent mit einem wesentlichen breiteren Produktportfolio bei Festnetztechnik, Mobilfunk und Software bestens aufgestellt ist. Insbesondere wachsende Geschäfte in neuen Bereichen wie digitale Medien und digitale Gesundheit würden wachsen und den Gesamtumsatz stützen. Der Erfolg der eigenen Strategie spiegele sich in einer “soliden Pipeline und wachsenden Cross-Selling-Effekten”.