Spekulationen um Carrefour und Casino

Kretinsky-Einstieg sollte Konkurrenten abschrecken

Spekulationen um Carrefour und Casino

wü Paris – Hat Carrefour ein Auge auf seinen heimischen Konkurrenten Casino geworfen? Der Wirtschaftsradiosender BFM Business berichtetet, der französische Einzelhandelsriese denke seit dem Sommer darüber nach, ein Übernahmeangebot für die letztes Jahr in die roten Zahlen gerutschte Gruppe zu machen, zu der Supermarktketten wie Franprix, Monoprix, Casino und Leader Price gehören. Um die Wettbewerbsbehörden zufriedenzustellen, habe Carrefour erwogen, anschließend Aktivitäten und Geschäfte zu verkaufen. Die von BFM Business zitierten anonymen Quellen sprechen von einer Offerte über 4 bis 4,2 Mrd. Euro, was einem Aufschlag von 25 % auf den Kurs von Casino von Ende Juni bedeuten würde. Carrefour dementierte den Bericht. Analysten mutmaßten bereits vor einigen Wochen, Konzernchef Alexandre Bompard könnte die Schwäche Casinos für eine Annäherung nutzen. Denn die Holding von Casino-Chef Jean-Charles Naouri, die 51,7 % an der Gruppe hält, steht seit Ende Mai unter Gläubigerschutz und Casino will Assets für 2,5 Mrd. Euro verkaufen, um seine Schulden abzubauen. Letzte Woche erwarb der tschechische Finanzoligarch Daniel Kretinsky mit seinem slowakischen Kompagnon Patrik Tkac 4,6 % des Casino-Kapitals. Casino habe Kretinsky an Bord geholt, um Carrefour abzuschrecken, mutmaßen Beobachter.