Springer Nature sichert sich neues Kreditpaket bei IPO

CFO erwartet mindestens 100 Mill. Euro weniger Fremdkapitalaufwand

Springer Nature sichert sich neues Kreditpaket bei IPO

scd Frankfurt – Die Kür mit dem avisierten Börsengang hat der Wissenschaftsverlag Springer Nature erst noch vor sich. Die Pflicht ist derweil erfolgreich erledigt worden. Klappt das Going Public, das dem Schuldenabbau dienen soll, ist auch das neue Kreditpaket in trockenen Tüchern, wie Finanzvorstand Ulrich Vest im Interview der Börsen-Zeitung versicherte. Überschlagen ergäben sich dank geplantem Schuldenabbau und neu vereinbartem Kreditpaket für das Unternehmen um mehr als 100 Mill. Euro geringere Fremdkapitalaufwendungen im Jahr. Die Zahl der Kreditgeber, die derzeit bei 80 bis 85 liege, werde sich deutlich verringern. “Das Fremdkapital wird von einem Konsortium aus deutschen und internationalen Großbanken zur Verfügung gestellt”, sagte Vest, ohne Namen zu nennen.Mit der Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs soll der Leverage erst einmal vom 5-fachen bereinigten Ebitda auf das 3,5-fache zurückgehen. “Bis Ende 2019 wollen wir beim 3-fachen sein, und von da aus ist der Plan, uns weiter zu verbessern”, erklärte Vest. Allerdings sieht er die KGaA, die die Holtzbrinck Publishing Group als langfristigen Ankeraktionär an Bord behalten will, durchaus auch stark genug finanziert, um im M & A-Markt bald schon wieder im Fahrersitz Platz zu nehmen. Idealerweise wäre er mit der Integration der 2015 übernommenen Macmillan “natürlich gerne durch”. Wenn sich eine einzigartige Gelegenheit ergeben sollte, würde man sich mit dieser aber auseinandersetzen. Das prinzipiell größte Interesse bestehe an Verstärkungen in der Research-Sparte. Das Geschäft mit Wissenschaftspublikationen steht heute schon für das Gros von Umsatz und Gewinn (siehe Grafik).Allerdings benötige Springer Nature keine Zukäufe, um ihre Wachstumsziele zu erreichen. “Wir investieren jährlich rund 180 Mill. Euro aus unserem Cash-flow, und das vollkommen unabhängig von weiterer Kapitalaufnahme. Als einer der größten Wissenschaftsverlage der Welt können wir unsere Größenvorteile auch ohne Zukäufe realisieren.” Die Erstnotiz im Prime Standard der Frankfurter Börse wird binnen drei bis vier Wochen erwartet.—– Interview Seite 11