Staatsfonds aus Katar gibt Hellofresh Geld

Einstieg bei Tochter von Rocket - Foodpanda im Minus

Staatsfonds aus Katar gibt Hellofresh Geld

ge Berlin – Wie gewonnen, so zerronnen. Erst schnellte die notleidende Aktie der Start-up-Schmiede Rocket Internet gestern um fast 5 % nach oben, als bekannt wurde, dass sich der Staatsfonds QIA aus Katar an der Rocket-Tochter Hellofresh beteiligt hat. Nur Stunden später geriet das Papier wieder unter Druck, als die “Wirtschaftswoche” darüber berichtete, dass andere Rocket-Töchter, die Essenslieferdienste Foodpanda und Delivery Hero, 2016 zusammen einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 117 Mill. Euro geschrieben hätten. Dabei sei der Großteil der roten Zahlen bei der vor allem in Schwellenländern aktiven Foodpanda angefallen, bei der Delivery Ende 2016 eingestiegen war, weil in den fernen Ländern hohes Wachstumspotenzial locken soll. Dagegen habe Delivery Hero (Pizza.de, Lieferheld), an der Rocket Internet knapp 38 % hält, im Kerngeschäft einen Gewinn erzielt.Nur noch 53 % hält Rocket ab sofort an Hellofresh, nachdem dort der britische Fonds Baillie Gifford sowie QIA 85 Mill. Euro eingeschossen haben, bestätigte der Kochboxanbieter. Hellofresh sieht den Einstieg der Katarer als “unglaublich großen Vertrauensbeweis”, vor allem auch deshalb, weil QIA ansonsten börsennotierte Unternehmen präferiert. Dass die Beteiligung des Ölemirats ein Hinweis auf ein bevorstehendes IPO sein könnte, wies eine Firmensprecherin zurück. Ein Börsengang sei “aktuell kein Thema – es gibt keine Vorbereitungen”.Hellofresh hatte die 85 Mill. Euro schon im Dezember eingeworben. Allerdings war damals noch offen, wer sich neben der schon engagierten Baillie-Gifford neu beteiligt hatte. Bis heute ist unklar, wer von beiden die Mittel beigesteuert hat. An der Bewertung des Kochboxlieferanten hat sich durch die Finanzierungsrunde nichts geändert, sie ist nur um besagte 85 Mill. auf 2,1 Mrd. Euro gestiegen. Da sich Rocket an der Finanzspritze nicht beteiligt hat, sank deren Anteil von bislang 56 auf 53 %. Die Rocket-Aktie war zuletzt unter Druck geraten, nachdem Großaktionär Kinnevik überraschend die Hälfte seiner Anteile abgestoßen hatte (vgl. BZ vom 24. Februar).