Stada-Übernahme scheitert knapp

Annahmeschwelle um 2 Prozentpunkte verfehlt

Stada-Übernahme scheitert knapp

swa Frankfurt – Nach tagelanger Zitterpartie müssen die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven das Scheitern ihrer Kaufofferte für den Pharmaanbieter Stada eingestehen. Die auf den letzten Metern von 75 % auf 67,5 % gesenkte Mindestannahmeschwelle wurde nicht erreicht. Angedient wurden 65,52 % der Aktien, wie Stada gestern Abend mitteilte. Bain und Cinven hatten sich in einem Bietergefecht mit Advent und Permira im April mit einem Gebot von 66 Euro je Aktie durchgesetzt, was einen Unternehmenswert von 5,3 Mrd. Euro ausmachte und allgemein als ambitioniert galt. Im Frankfurter Parketthandel brachen Stada-Aktien nach Bekanntgabe des Scheiterns um 8,8 % auf 57,95 Euro ein.Die Angebotsfrist war am vergangenen Donnerstag um Mitternacht ausgelaufen. Schon in den Tagen zuvor war im Markt befürchtet worden, dass es sehr knapp werden könnte. Als kritisch galt ein relativ hoher Anteil von Kleinanlegern, vor allem Apotheker und Ärzte, mit 27 % des Kapitals. Zudem sollen gut 12 % der Aktien in passiven Fonds liegen, die ihre Titel erst abgeben dürfen, wenn sie aus dem Börsenindex herausfallen. Der Stada-Vorstand, der die Offerte unterstützt hatte, teilte mit, er verstehe das Votum der Aktionäre als Auftrag, “die erfolgreiche Wachstumsstrategie” fortzusetzen. Bain und Cinven könnten mit Zustimmung des Stada-Managements und der Marktaufsicht BaFin einen zweiten Anlauf nehmen.