Starke Nachfrage in den USA überrascht SAF-Holland

Mehr Kosten als geplant wegen Fabrikverlagerung

Starke Nachfrage in den USA überrascht SAF-Holland

jh München – Die unerwartet starke Nachfrage in den USA hat den Gewinn von SAF-Holland im vergangenen Quartal gedrückt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging nach vorläufigen Zahlen auf 15,6 (i.V. 17,1) Mill. Euro zurück, wie der Zulieferer für Nutzfahrzeuge in Bessenbach (Unterfranken) berichtete. Enthalten sei ein Restrukturierungsaufwand von 4 Mill. Euro, davon 3 Mill. Euro in den USA. Dort schließt das Unternehmen zwei Werke und verlagert die Produktion in die fünf anderen.Die Kapazitäten sind deshalb noch bis Jahresende eingeschränkt. Im dritten Quartal habe die kurzfristige Nachfrage der Hersteller in der Lkw- und Anhänger-Industrie in Nordamerika stark angezogen, berichtet SAF-Holland. Um dies in der Fertigung zu bewältigen, seien vorübergehend deutlich mehr Mitarbeiter benötigt worden als geplant. Zudem hätten sich die Fracht- und Logistikkosten signifikant erhöht.Für die Neuordnung des Werkverbundes in Nordamerika rechnet SAF-Holland nun mit Kosten von 11 Mill. bis 12 Mill. Dollar in diesem Jahr. Bisher wurden 10 Mill. Dollar erwartet, vor allem für den Umzug, Wertberichtigungen auf Anlagen und Abfindungen für Mitarbeiter.Das Unternehmen korrigierte deshalb die Prognose für die Umsatzrendite in diesem Jahr leicht nach unten. Nach wie vor werde erwartet, eine Spanne von 8 bis 9 % zu erreichen – bezogen auf das bereinigte Ebit. Nun sei allerdings eher mit dem unteren Ende zu rechnen. Bisher wurde ein Wert in der Mitte vorausgesagt. Umsatzprognose erhöhtFür den Umsatz peilt SAF-Holland in diesem Jahr etwas mehr als 1,1 Mrd. Euro an. Bisher stellte das Unternehmen knapp 1,1 Mrd. Euro in Aussicht. Beide Werte klammern Beiträge von Akquisitionen aus.Der Kurs der im SDax notierten Aktie fuhr am Montag Achterbahn. Zunächst sackte er ab – in der Spitze um 11 % – und drehte zeitweise ins Plus. Zum Handelsschluss verlor er 2,9 % auf 16,40 Euro. Zwar sei die nach unten korrigierte Marge eine negative Überraschung, hieß es in einem Kommentar des Bankhauses Lampe. Doch wirke sich dies nicht auf die nächsten Jahre aus.