Starker Euro schwächt Schaeffler

Familieneigener Zulieferer verdient im ersten Quartal ein Zehntel weniger und hält an Jahresprognose fest

Starker Euro schwächt Schaeffler

wb Frankfurt – Auch die familieneigene Schaeffler bekommt den starken Euro zu spüren. Doch anders als andere Zulieferer wie Norma oder Stabilus gibt es keine höhere Umsatzerwartung. Vielmehr hält CEO Klaus Rosenfeld an seiner Prognose fest. Er rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 5 bis 6 %, einer Marge vor Steuern, Zinsen (Ebit) und Sondereffekten von 10,5 bis 11,5 % sowie einem freien Cash-flow vor Ein- und Auszahlungen für M & A von rund 450 Mill. Euro. Angesichts der großen Zahl von Neuanläufen der Sparte Automotive OEM sei davon auszugehen, dass sich die Wachstumsdynamik in dieser Einheit im zweiten Halbjahr beschleunige. Schaeffler berichtet erstmals auf Basis der drei Sparten Automotive OEM, die mit 64 % den größten Anteil am Geschäfts ausmacht, Automotive Aftermarket, die mit einer operativen Marge von 17,9 % am ertragsstärksten ist, sowie Industrie. Mit der Neuausrichtung des Werkeverbundes, die 950 Stellen kosten soll (vgl. BZ vom 8. Mai), forciere Schaeffler die Transformation. Währungsbereinigt stieg der Umsatz bis Ende März um 3,9 %. Bis auf die neue Sparte Automotive Aftermarket, deren Erlöse aufgrund eines Sondereffekts, wie es heißt, um 7,9 % sanken, trugen alle Sparten und Regionen zum Umsatzwachstum bei. In den ersten drei Monaten wurde auf Ebit-Ebene mit 391 Mill. Euro 10 % weniger verdient als vor Jahresfrist. Dies entspricht einer von 12,2 auf 11 % gesunkenen Marge. Der Rückgang wird auf gestiegene Aufwendungen für Forschung und Entwicklung und zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit dem Konzernumbau zurückgeführt. Der Überschuss brach um 14 % auf 240 Mill. Euro ein. Bei leicht gestiegenen Investitionen wurde der freie Mittelabfluss von 130 Mill. auf 71 Mill. Euro begrenzt. Bei leicht gestiegenen Nettofinanzschulden ist das Gearing, also das Verhältnis von Nettofinanzschulden zu Eigenkapital, von 93 auf 89 % gedrückt worden. Operativ gingen die Umsätze im Autogeschäft zurück: in OEM um 1,3 % auf 2,28 Mrd. Euro, bei Aftermarket um 7,9 % auf 446 Mill. Euro. Die Industriesparte legte um 5,6 % auf 826 Mill. Euro Umsatz zu.