Metallpreise

Stärkerer Euro drückt Metallkosten

Der Metallpreisindex ist im Juli leicht gefallen. Insbesondere der veränderte Euro-Dollar-Wechselkurs wirkte sich aus.

Stärkerer Euro drückt Metallkosten

Stärkerer Euro drückt Metallkosten

Preisniveau weiterhin kaum verändert – Entlastung spürbar

Von Hubertus Bardt *)

Die erste Hälfte der Sommerpause verlief auf den internationalen Metallmärkten der Urlaubsstimmung angemessen ruhig. Bewegung brachte für die in Euro abrechnenden Firmen vor allem die Wechselkursentwicklung, während die Kursschwankungen an den Metallmärkten selbst vergleichsweise unspektakulär waren.

Gemessen wird das Preisniveau der wichtigsten Metalle für die Industrie mit dem Industriemetallpreisindex (IMP-Index) des Instituts der deutschen Wirtschaft. Dabei werden die Dynamiken der Metallmärkte ebenso berücksichtigt wie der Euro-Dollar-Wechselkurs, um die Kostensituation der weiterverarbeitenden Industrie in Deutschland abzubilden.

Metallpreisindex fällt leicht

Im Juli ist der IMP-Index mit einem Minus von 1,3% leicht gefallen und liegt somit bei 485,4 Punkten. Das Preisniveau ist weiterhin kaum verändert und schwankt seit dem Juli des Vorjahres um die Marke von 500 Punkten. Gegenüber dem letzten Zwischenhoch zu Jahresbeginn ist die Entlastung mit 8,9% jedoch deutlich spürbar.

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Die aktuelle Entlastung resultiert jedoch nicht aus den Angebots- und Nachfrageentwicklungen für Metalle, sondern ist allein auf die Devisenmärkte zurückzuführen. Da der Euro gegenüber dem Dollar leicht aufgewertet hat, haben sich Metallimporte relativ verbilligt. Ohne diesen Effekt wäre das Euro-Preisniveau der Industriemetalle sogar um 0,7% angestiegen, weil die Metalle in Dollar tendenziell etwas teurer geworden sind.

Zinn und Silber gegenläufig

Überdurchschnittliche Entlastungen für die industriellen Verbraucher und Weiterverarbeiter, die in Euro kalkulieren, gab es vor allem bei Aluminium (−3,1%) sowie Blei und Nickel (jeweils −2,6%). Gold (−1,6%), Eisenerz (−1,1%), Kupfer (−1,0%) und Zink (−0,8%) sind nur leicht vom Abwärtstrend abgewichen. Gegenläufige Entwicklungen gab es bei Zinn und Silber. Zinn war in Euro im Juli 3,5% teurer als im Vormonat, Silber legte um 1,5% zu.

Prof. Dr. Hubertus Bardt ist Geschäftsführer beim Institut der deutschen Wirtschaft

*) Prof. Dr. Hubertus Bardt ist Geschäftsführer beim Institut der deutschen Wirtschaft.

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