Steinhoff braucht kurzfristig über 200 Mill. Euro

Verhandlungen mit Banken und Hedgefonds

Steinhoff braucht kurzfristig über 200 Mill. Euro

Reuters Frankfurt/München – Der deutsch-südafrikanische Möbelhändler Steinhoff versucht Verhandlungskreisen zufolge, in den nächsten Tagen eine Liquiditätslücke von mehr als 200 Mill. Euro zu schließen. Darüber werde mit den neun Banken verhandelt, die schon jetzt die wichtigsten Kreditgeber von Steinhoff sind, aber auch mit Hedgefonds und anderen Finanzinvestoren, sagten zwei Teilnehmer der Gespräche. “Zurzeit geht es nur darum, zu verhindern, dass irgendeiner Steinhoff-Tochter das Geld ausgeht, die den ganzen Konzern in den Abgrund reißen könnte”, sagte einer der Insider. Denn die Teile der mit 10,7 Mrd. Euro verschuldeten Gruppe seien finanziell stark miteinander verflochten.Es gehe zunächst um die Liquidität für die nächsten drei Monate. Die Gespräche seien weit fortgeschritten. “Um die Bilanz neu aufzustellen, ist es noch viel zu früh. Das wird sich über Monate hinziehen.” Insgesamt werden bei Steinhoff in diesem Jahr Kredite über rund 2 Mrd. Euro fällig. Das Unternehmen, die Banken und Berater wollten sich zu den Informationen nicht äußern oder waren zunächst nicht erreichbar.Ein Teil des Liquiditätslochs, das Steinhoff zuletzt auf 550 Mill. Euro beziffert hatte, ist bereits geschlossen, wie zwei Insider sagten. In einem Notverkauf ging eine Immobilie der österreichischen Tochter Kika/Leiner in Wien für rund 50 Mill. Euro an den Investor René Benko. Insgesamt klafft dort ein Loch von 80 Mill. Die Tochter Poundland besorgte sich rund 180 Mill. Euro vom Hedgefonds Davidson Kempner, auch der amerikanische Matratzenhersteller Mattress Firm konnte sich eine neue Finanzierung sichern.