Steinhoff kann mit Plänen für Verkäufe nicht punkten

Aktie bricht um über 80 Prozent in zwei Tagen ein

Steinhoff kann mit Plänen für Verkäufe nicht punkten

wb Frankfurt – Der unter dem Verdacht von Bilanzunregelmäßigkeiten stehende Möbelkonzern Steinhoff kann mit seiner Ankündigung, Liquidität aus dem Verkauf von Aktivitäten zu generieren, keine Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Die Aktie, die am Vortag um 63 % eingebrochen war, sackte am Donnerstag um 46 % weg. Die Titel gingen mit 59 Cent als Penny Stock aus dem Handel. Die Marktkapitalisierung des noch im MDax enthaltenen Konterns schnurrte auf 2,5 Mrd. Euro zusammen. Steinhoff will sich wegen der Krise offenbar schnell mit wichtigen Kreditgebern treffen. Am Montag soll es ein Treffen geben.Das Unternehmen, das über Einrichtungsketten wie Conforama in Frankreich und eine große Matratzenfirma in den USA, den Discounter Poundland in Großbritannien und hierzulande etwa Poco verfügt, hatte mitgeteilt, seine Liquidität durch den Verkauf von Vermögenswerten für mindestens 1 Mrd. Euro zu erhöhen. Der Kurssturz folgt dem Ausscheiden von CEO Markus Jooste. Steinhoff, die weltweit mehr als 120 000 Beschäftigte zählt, hatte den Jahresabschluss auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegt, da neue Informationen über straf- und steuerrechtliche Untersuchungen ans Licht gekommen sind. Steinhoff berichtet von Interessenbekundungen für “bestimmte Nicht-Kernaktiva”. Die an die Börse Johannesburg gebrachte Afrikatochter werde Schulden gegenüber der Mutter refinanzieren, um die Liquidität zu erhöhen. Steinhoff, deren größter Aktionär der Südafrikaner Christo Wiese ist, der jetzt auch als Interims-CEO amtiert, befasse sich mit der “Validität und Werthaltigkeit” von Vermögenswerten außerhalb von Südafrika, die sich auf rund 6 Mrd. Euro belaufen.—– Wertberichtigt Seite 8