Reuters Düsseldorf/Johannesburg – Die wegen möglicher Bilanzfälschungen unter Druck geratene Steinhoff könnte durch Anteilsverkäufe die Liquidität absichern. Die Nummer 2 im Möbelhandel erwäge die Veräußerung von Aktienpaketen der Investmentfirma PSG Group und des Logistikunternehmens KAP Industrial, berichtet Reuters. Steinhoff ist bei beiden größter Einzelaktionär. Die Anteile sind aktuell an der Börse 1,4 Mrd. Euro wert. Interimschef und Großaktionär Christoffel Wiese hatte angekündigt, sich von Randgeschäften trennen zu wollen. Steinhoff hält 39 % an KAP und 24 % an PSG. In Südafrika wird die Affäre zum Politikum. Verantwortliche des Einzelhandelskonzerns sollen Anfang 2018 vor dem Parlament erscheinen und Rechenschaft ablegen. Der Vorsitzende des Parlaments forderte die Ermittler auf, die Vorgänge Steinhoff zu prüfen. Das Ansehen des Landes stehe auf dem Spiel. Die MDax-Aktie stieg gestern erneut und kletterte um 28 % auf 75 Cent. Insgesamt büßten die Papiere in der vorigen Woche 85 % und damit 12,6 Mrd. Euro an Wert ein.