Strabag verdient gut am Bauboom in Deutschland
cru Düsseldorf – Trotz geringerer Bauleistung hat Österreichs größter Baukonzern Strabag seinen Gewinn in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres kräftig erhöht. Das Konzernergebnis kletterte um fast 80 % auf mehr als 100 Mill. Euro. Der Konzern sei auf einem guten Weg, das Ziel für das Geschäftsjahr 2016 zu erreichen, teilte Strabag am Mittwoch anlässlich der Neunmonatsbilanz mit.Nach neun Monaten hat sich die Marge auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 1,2 % auf 2 % verbessert. “Das Ziel einer Ebit-Marge von 3 % sollten wir 2016 erreichen – sogar, wenn man einen nichtoperativen Ertrag im zweiten Quartal außer Acht lässt”, erklärte Vorstandschef Thomas Birtel. Er gehe davon aus, dieses Niveau auch dauerhaft halten zu können. In das kommende Jahr werde das Unternehmen mit einem komfortablen Auftragspolster starten, das getragen sei durch den Kernmarkt Deutschland, in dem Strabag marktführend sei. Der Konzern werde künftig beim Umsatz mit dem Markt wachsen, kündigte Birtel an.Der Aktienkurs reagierte auf den Ausblick am Mittwoch mit einem Plus von zeitweise 1 % auf 32 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit Juli 2013 verdoppelt auf 3,7 Mrd. Euro. Die Bauleistung lag jedoch nach neun Monaten um 7 % “unter dem hohen Niveau des Vorjahres”.Der Rückgang sei größtenteils in den zentral- und osteuropäischen Ländern – etwa in der Slowakei, in Ungarn, Polen, Tschechien sowie Russland – entstanden. Auch für das gesamte Geschäftsjahr 2016 rechnet Strabag-Chef Birtel mit einer “etwas geringeren Leistung”. Schwäche in OsteuropaDer Konzernumsatz sank um 6 % auf 8,9 Mrd. Euro. Der Auftragsbestand per Ende September stieg dagegen gegenüber dem Vorjahr um 9 % auf 15 Mrd. Euro. Während der Bestand im Kernmarkt Deutschland dank zahlreicher Hoch- und Verkehrswegebauten um knapp 30 % nach oben sprang, waren in Osteuropa – etwa in Russland und Rumänien – sowie in Dänemark Rückgänge zu verzeichnen.Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erhöhte sich in den ersten neun Monaten um die Hälfte auf 176 Mill. Euro. Bereinigt um einen nichtoperativen Gewinn in Höhe von 28 Mill. Euro betrug das Plus immer noch 28 % auf 148 Mill. Euro. Strabag hatte im zweiten Quartal Minderheitsanteile an der Ed. Züblin AG erworben.