Strafzölle für Waren aus China treffen Puma

Ergebnismarge im US-Geschäft unter Druck

Strafzölle für Waren aus China treffen Puma

jh München – Die Strafzölle der USA auf Sportartikel aus China hinterlassen im Ergebnis von Puma Spuren. “Im vierten Quartal werden sich die US-Zölle auf Importe aus China zum ersten Mal auf unser Geschäft auswirken”, berichtete der Vorstandsvorsitzende Bjørn Gulden. Das beeinträchtige zumindest kurzfristig das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit), solange Puma die Preise nicht erhöhe. Der drittgrößte Anbieter in der Sportartikelbranche will abwarten, wie Nike, führend in den USA und der Welt, und Adidas reagieren. Gulden sagte, er rechne damit, dass diese die Preise erhöhen werden.Ein verlangsamtes Wachstum zeichne sich in den USA noch nicht ab. Das Auftragsbuch sei gut gefüllt und der Markt groß. “Aber keiner weiß, was im nächsten Jahr sein wird und was mit den Zöllen und Preisen passiert”, fügte Gulden hinzu. Im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten dieses Jahres steigerte Puma den Umsatz in der Region Amerika währungsbereinigt um jeweils 18 %. Der Konzernerlös erhöhte sich von Juli bis September um 17 % auf 1,48 Mrd. Euro, von Januar bis September um 16 %.Puma hat sich seit Anfang 2018 auf die Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China vorbereitet. Seitdem sei das Einkaufsvolumen für die USA in China von 50 auf 20 % reduziert worden, berichtete Gulden. Verlagert wurde die Fertigung zum Teil etwa nach Vietnam und Indonesien. “Nun sind die Zölle von 15 % real.” Zwar hoffe er, dass diese wieder verschwänden, Puma werde den Anteil der chinesischen Produktion für die USA aber weiter verringern. Das koste Geld.Zugute kommt dem Unternehmen das starke Geschäftswachstum in China. So könne dort mehr für den heimischen Markt produziert werden, sagte Gulden. Im dritten Quartal stieg der Umsatz in der Region Asien/Pazifik, angetrieben vor allem von China, um fast 29 %. In Europa belebt sich das Geschäft, nachdem das Wachstum zu Jahresbeginn abgeflaut war: In den Monaten von Juli bis September nahm der Umsatz hier zusammen mit dem Nahen Osten und Afrika um 9,7 % zu.Trotz der Strafzölle in den USA erhöhte der Vorstand leicht die Geschäftsprognose für dieses Jahr. Der Umsatz werde währungsbereinigt um rund 15 (bisher 13) % zulegen, das Ebit auf 420 bis 430 (410 bis 430) Mill. Euro steigen.