Autoindustrie

Strategieplan von Renault trägt Früchte

Nach dem Rekordverlust im vergangenen Jahr ist Renault trotz des aktuellen Halbleitermangels wieder in die Gewinnzone gefahren. Der Automobilkonzern, der im ersten Halbjahr 2020 einen Fehlbetrag von 7,29 Mrd. Euro ausgewiesen hatte, verbuchte in...

Strategieplan von Renault trägt Früchte

wü Paris

Nach dem Rekordverlust im vergangenen Jahr ist Renault trotz des aktuellen Halbleitermangels wieder in die Gewinnzone gefahren. Der Automobilkonzern, der im ersten Halbjahr 2020 einen Fehlbetrag von 7,29 Mrd. Euro ausgewiesen hatte, verbuchte in den ersten sechs Monaten einen Nettogewinn von 354 Mill. Euro, lag damit aber unter dem Nettogewinn des Vorkrisenjahres 2019, als er in derselben Zeitspanne unter dem Strich 970 Mill. Euro verdient hatte.

Der auf Rentabilität ausgerichtete Strategieplan „Renaulution“ trage Früchte, erklärte Konzernchef Luca de Meo. Er hatte vor einem Jahr das Ruder des Autobauers übernommen. Die Ergebnisse jetzt seien jedoch nur die erste Etappe der Erholung von Renault, die sich mit der in Vorbereitung befindlichen Markteinführung neuer Modelle beschleunigen dürfte, betonte der CEO. Der Konzern will die versprochenen Kostenreduzierungen in Höhe von 2 Mrd. Euro nun bereits 2021 und damit ein Jahr früher als geplant erreichen. Sie betragen bereits jetzt 1,8 Mrd. Euro. Nachdem Renault die Beteiligung an Daimler im März für 1,1 Mrd. Euro verkauft hat, will der Konzern im August den von Frankreich im letzten Jahr staatlich garantierten Kredit in Höhe von 5 Mrd. Euro zurückzahlen.

Der Umsatz von Renault legte im Vergleich zur Vorjahreszeit um 26,8% auf 23,36 Mrd. Euro zu, während der Absatz nur um 18,7% auf 1,4 Millionen Fahrzeuge stieg. Statt eines Betriebsverlusts von 2,01 Mrd. Euro wies Renault nun einen Betriebsgewinn von 571 Mill. Euro aus. Die operative Marge des Konzerns verbesserte sich von –6,5% auf 2,8%. Der freie operative Bargeldmittelabfluss der Automobilsparte verringerte sich von 6,38 Mrd. Euro auf 70 Mill. Euro.

Trotz des anhaltenden Chipmangels peilt Renault für das Gesamtjahr eine operative Marge wie im ersten Halbjahr an. Der Chipmangel dürfte den Autobauer im Gesamtjahr die Produktion von rund 200000 Fahrzeugen kosten. Damit sind die Auswirkungen auf die Volumen doppelt so hoch wie anfangs angenommen.