Streit mit Apple schlägt sich im Qualcomm-Ergebnis nieder

Halbleiterkonzern stellt Gewinneinbruch in Aussicht

Streit mit Apple schlägt sich im Qualcomm-Ergebnis nieder

sp New York – Der Streit über Lizenzgebühren mit dem wichtigsten Kunden Apple hinterlässt bei dem US-Chiphersteller Qualcomm tiefe Spuren. In dem Ende September ablaufenden vierten Quartal des gebrochenen Geschäftsjahres erwartet der Halbleiterkonzern einen Umsatz von 5,4 Mrd. bis 6,2 Mrd. Dollar, womit die Erlöse um bis zu 13 % sinken würden. Für den Rückgang wäre vor allem das Lizenzgeschäft verantwortlich, das nach 1,9 Mrd. Dollar in der Vorjahreszeit noch 1,0 Mrd. bis 1,3 Mrd. Dollar beitragen dürfte.Auch unter dem Strich wirkt sich die Auseinandersetzung mit Apple aus. Der Gewinn im vierten Quartal wird in der Spanne von 55 bis 65 Cent je Aktie erwartet und würde am unteren Ende der Prognose um die Hälfte einbrechen. Die Aktie von Qualcomm rutschte am Vormittag in New York um mehr als 5 % ab und hat im laufenden Jahr knapp ein Siebtel verloren. Unter den Aktien, die im Philadelphia Stock Exchange Semiconductor Index enthalten sind, schneidet der führende Lieferant von Chips für den Einsatz in Smartphones dieses Jahr bisher am schlechtesten ab.In der Auseinandersetzung geht es um Lizenzgebühren, die Qualcomm für die Nutzung ihrer Technologie verlangt. Nachdem zunächst Apple im Frühjahr vor Gericht gezogen war und Qualcomms Marktmacht beklagte, konterte der Lieferant und wirft dem Elektronikkonzern die Verletzung von Patentrechten vor. Seit dieser Woche sind auch die in solchen Fällen besonders beliebten, weil bekanntermaßen speditiven Patentgerichte in Mannheim und München mit dem Fall betraut (vgl. BZ vom 20. Juli). In Kalifornien sieht sich der Konzern ebenfalls seit Neuestem mit Klagen von Zulieferern wie Hon Hai Precision (Foxconn) und Compal Electronics konfrontiert, die sich auf die Seite von Apple geschlagen haben.In den Zahlen zum dritten Quartal von Qualcomm findet die Kraftprobe mit Apple bereits ihren Niederschlag. Der Umsatz im Lizenzgeschäft brach um zwei Fünftel auf 1,2 Mrd. Dollar ein, während das übrige Geschäft um 5 % auf 4,1 Mrd. Dollar zulegte. Das Vorsteuerergebnis in der Lizenzsparte halbierte sich auf 854 Mill. Dollar. Die weiteren Produkte und Services verdienten 575 (i.V. 365) Mill. Dollar.