Ströer liefert und setzt weiter auf Expansion

Nach Allzeithoch erhält die Aktie einen Dämpfer

Ströer liefert und setzt weiter auf Expansion

ak Düsseldorf – Paradoxe Situation für den Werbevermarkter Ströer: Obwohl das Unternehmen am Donnerstag die Erwartungen der Analysten teilweise übertraf, knickte der Kurs der Kölner empfindlich ein. Mit einem Minus von fast 7 % lagen die Aktien am Ende des MDax.Am Vortag hatten die Titel noch ein Rekordhoch von 66,40 Euro erreicht. “Bei Ströer sind im Vorfeld der Zahlen bereits die Spekulationen ins Kraut geschossen. Die Erwartungshaltung konnte kaum mehr getoppt werden”, sagte Andreas Lipkow, Marktexperte bei der Comdirect Bank.Der Konzernumsatz der durch Zukäufe stark expandierenden Ströer kletterte im abgelaufenen Jahr nach vorläufigen Zahlen um 18 % auf 1,33 Mrd. Euro. Das organische Wachstum bezifferte der Vorstand in einer Mitteilung auf 9 %. Das Operational Ebitda wuchs um 17 % auf 331 Mill. Euro, beim Jahresergebnis nannte Ströer nur eine bereinigte Größe von 184 Mill. Euro (+ 19 %).”Auch in 2017 haben wir unsere Guidance voll erfüllt – mittlerweile das fünfte Jahr in Folge und immer über sämtliche KPIs hinweg”, betonte Ströer-Chef Udo Müller. Der Konzern hatte sich nach einer Attacke des US-Hedgefonds Muddy Waters Anfang 2016 Vertrauen zurückerkämpfen müssen. Starker Effekt durch IFRS 16Angesichts zweier Zukäufe im neuen Feld Dialogmarketing passte Müller die bereits veröffentlichte Prognose für 2018 an: Der Umsatz soll jetzt bei 1,6 (zuvor: 1,5) Mrd. Euro landen. Ende vergangenen Jahres hatte Ströer außerdem bereits angekündigt, den neuen Standard IFRS 16 vorzeitig anwenden zu wollen, und nannte jetzt erstmals die konkreten Auswirkungen: So soll das Operational Ebitda 2018 bei 535 Mill. Euro liegen. Das entspreche dem zuvor genannten Ziel von 370 Mill. Euro, das noch ohne Anwendung des neuen Standards in der Leasingbilanzierung errechnet worden war.