Südzucker erhöht Gewinnprognose

Halbjahres-Eckdaten fallen positiv aus - Kurs steigt

Südzucker erhöht Gewinnprognose

md Frankfurt – Südzucker hat Eckdaten für die ersten sechs Monate des Geschäftsjahres 2012/13 (Ende Februar) bekannt gegeben. Sie fielen so positiv aus, dass sich der weltgrößte Zuckerproduzent veranlasst sieht, die Prognosen für das Gesamtjahr zu erhöhen. Zwischen März und Ende August erzielte das MDax-Unternehmen einen Umsatz von 3,92 Mill. Euro. Das entspricht einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahreswert von mehr als 17 %. Das operative Ergebnis sprang um 62 % auf 562 Mill. Euro. Die Ergebnisverbesserung werde insbesondere durch das Segment Zucker getragen, teilte der Konzern mit.Für 2012/13 rechne Südzucker nunmehr mit einem Erlöszuwachs auf über 7,5 (i. V. 7,0) Mrd. Euro und einem Anstieg des operativen Ergebnisses auf über 900 (751) Mill. Euro. Das entspricht Zuwächsen von mindestens 7 % bzw. 20 %. Zuvor hatte Südzucker einen Jahresumsatz von mehr als 7 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von mehr als 800 Mill. Euro angepeilt.Die Prognoseanhebung kam für Beobachter nicht unerwartet, doch hatten viele erst bei der Vorlage des vollständigen Halbjahresberichts am 11. Oktober damit gerechnet.An der Börse stieg der Südzucker-Kurs um 2,7 % auf 28,35. Die Marktkapitalisierung liegt bei 5,4 Mrd. Euro. Die börsennotierte Cropenergies, die zu rund 71 % Südzucker gehört, gab gestern um 0,9 % auf 4,47 Euro nach. Am Vortag war die Aktie um 7,3 % gestiegen, nachdem der Bioethanolhersteller Eckdaten für das erste Halbjahr (31. August) veröffentlicht, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr konkretisiert und die Gewinnschätzung angehoben hatte (vgl. BZ vom 25. September). Cropenergies kommt auf einen Börsenwert von 380 Mill. Euro. Commerzbank rät zum KaufDie Commerzbank hat ihre Kaufempfehlung für die Südzucker-Aktie nach der Zahlenvorlage und den angehobenen Prognosen bestätigt. Das Kursziel lautet unverändert 34 Euro. Dennis Schmitt geht laut dpa-afx davon aus, dass vor allem das weiter starke Zuckergeschäft der Grund für die Prognoseanhebung gewesen sei. Einen negativen Einfluss durch niedrige Weltmarktpreise erwarte er nicht. Vielmehr rechne er damit, dass das knappe Angebot in der EU bestehen bleibe: “Die aktuelle Regulierung bis 2015 oder sogar 2020 verbietet effektiv, trotz der weltweit massiven Zuckerproduktion, große Importmengen in die EU.” Der Analyst hob Umsatz- und Ebit-Schätzungen für die Geschäftsjahre 2012/13 bis 2014/15 jeweils leicht an.Südzucker ist einer der großen Profiteure der EU-Zuckermarktreform. Mit einem Marktanteil von rund einem Viertel ist der Konzern führend in Europa. Mit der 2006 in Kraft getretenen Reform der Zuckermarktverordnung wollte die EU den Zuckermarkt für andere Anbieter öffnen. Für die europäischen Hersteller ist seither festgelegt, wie viel Zucker sie innerhalb der EU vermarkten dürfen, der Rest wird importiert. Da aber die Nachfrage das Angebot übersteigt, war der Zuckerpreis in Europa zuletzt stark gestiegen.