Zuckerproduzent

Südzucker wertet Stärke zum eigenen Segment auf

Absatzrückgänge und steigende Kosten haben den Lebensmittelkonzern belastet. Der Aktienkurs hat sich im Verlauf aber wieder erholt.

Südzucker wertet Stärke zum eigenen Segment auf

md Frankfurt

Mit Beginn des Geschäftsjahres 2021/22 (28. Februar) berichtet Südzucker erstmals über fünf Segmente. Der Lebensmittelproduzent weist neben den beiden erlösstärksten Sparten Zucker und Spezialitäten sowie Cropenergies und Frucht nun auch Stärke als eigenständiges Segment aus. In dem Bereich werden Produkte aus Kartoffeln und Mais für die Lebensmittel-, die Textil- und Pharmaindustrie hergestellt. Im ersten Quartal stieg der Umsatz im Segment Stärke auf 221 (i.V. 194) Mill. Euro. Der Zuwachs sei der erfreulichen Absatzentwicklung sowie höheren Ethanolpreisen zu verdanken. Das operative Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern, Ebit, bereinigt um Sondereffekte) blieb mit 9 (13) Mill. Euro aber deutlich unter dem Vorjahreswert. Grund für die rückläufige Marge seien höhere Rohstoffkosten und insgesamt niedrigere Erlöse gewesen.

Der Konzernumsatz stieg im ersten Quartal (31. Mai) nach Angaben von Südzucker auf 1,75 (1,67) Mrd. Euro an. Vor Abschreibungen (Ebitda) wurden 121 (134) Mill. Euro verdient. Auch das operative Ergebnis ging deutlich auf 49 (61) Mill. Euro zurück. Unter dem Strich stand nach Anteilen Dritter ein Gewinn von 15 (26) Mill. Euro. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2021/22 wurde bestätigt. Die Aktie verlor 3,6% auf 13,11 Euro nach einem Verlaufstief von 12,52 Euro (–8%). „Die seit dem ersten Quartal 2020/21 pandemiebedingt heterogene Geschäftsentwicklung führte zu zahlreichen Verwerfungen (…) innerhalb des Geschäftsjahres 2020/21, die nun im laufenden Geschäftsjahr teilweise zu gegenläufigen Effekten führen können“, so Südzucker. Gemeint ist damit das veränderte Konsumverhalten im Verlauf der Corona-Pandemie. Während im ersten Quartal 2020 Verbraucher Produkte wie Zucker oder Tiefkühlprodukte horteten, normalisierte sich das Kaufverhalten im Laufe der vergangenen Monate.

Im Segment Zucker stieg der Umsatz im ersten Geschäftsquartal auf 595 (565) Mill. Euro. Der operative Verlust des Segments fiel mit 25 Mill. Euro deutlich höher aus als in der Vorjahreszeit (–16 Mill. Euro). Dabei standen höheren Zuckererlösen gestiegene Produktionskosten aus der Kampagne 2020 und geringere Einzelhandelsabsätze gegenüber.

Der Umsatz mit Spezialitäten ging auf 421 (444) Mill. Euro zurück. Zur Erklärung heißt es, der Vorjahreswert war zu Beginn des ersten Quartals durch die teils sprunghafte Nachfragesteigerung – etwa beim großen Erlösbringer Tiefkühlpizzen – ge­prägt. Das operative Ergebnis sank auf 34 (40) Mill. Euro. Auch hier belasteten rückläufige Absatzmengen und gestiegene Rohstoffkosten.