Wasserstoffwirtschaft

Sunfire plant neues Werk für Wasserstoff-Elektrolyseure

Die Dresdner Firma Sunfire will mehr als 100 Mill. Euro in ein Werk zur Produktion von Wasserstoff-Elektrolyseuren investieren. Zu den Wettbewerbern in diesem Geschäft zählen Siemens Energy, Linde und Thyssenkrupp.

Sunfire plant neues Werk für Wasserstoff-Elektrolyseure

dpa-afx Dresden

Die Dresdner Hightech-Firma Sunfire will mit zusätzlichen Investitionen im boomenden Wasserstoffmarkt vorn mitmischen. Geplant seien Investitionen von mehr als 100 Mill. Euro, sagte Geschäftsführer Nils Aldag der Deutschen Presse-Agentur. Hinzu kämen Fördergelder. Das Unternehmen will in den nächsten anderthalb Jahren zunächst ein neues Werk errichten und sogenannte Elektrolyseure für die Erzeugung von Wasserstoff bauen. Die Anlagen sollen im ersten Schritt eine Leistung von 500 Megawatt (MW) haben. Zudem will Sun­fire die Zahl der Mitarbeiter bis 2023 auf mehr als 400 aufstocken – derzeit sind es rund 260 Beschäftigte. Wo genau das neue Werk entsteht, ist laut Aldag noch nicht klar. „Die finale Standortentscheidung ist noch nicht gefallen.“ Am Standort Dresden mit der Nähe zur Technischen Universität (TU) und zu Einrichtungen wie Fraunhofer setzt Sunfire vor allem auf Forschung und Entwicklung.

Wasserstoff spielt in Sachsen bereits eine große Rolle. Mit mehreren Projekten mischt der Freistaat bei der europäischen Wasserstoffallianz mit. So ist Sunfire Teil eines Verbundes namens „H2-SARA“, mit dem Elektrolyseure-Anlagen sowie Produktionsanlagen für Brennstoffzellen entstehen sollen. Für das Vorhaben „LHyVe“ soll in der Region Leipzig zudem eine gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion über Speicherung und Transport bis hin zum Endverbrauch von „grünem Wasserstoff“ umgesetzt und mit anderen europäischen Projekten vernetzt werden. Insgesamt werden laut Bundeswirtschaftsministerium 62 deutsche Wasserstoffprojekte mit mehr als 8 Mrd. Euro gefördert.

Ursprünglich war Sunfire mit der Idee gestartet, mit dem sogenannten Power-to-Liquid-Verfahren Benzin, Diesel oder Kerosin synthetisch herzustellen. Durch Firmenübernahmen hat Sunfire schließlich selbst angefangen, das „Herzstück“ für die Wasserstofferzeugung zu entwickeln und zu bauen. Sunfire will auf dem Markt mit anderen Herstellern von Elektrolyse-Anlagen konkurrieren, darunter Siemens Energy, Linde ITM und Thyssenkrupp. Beim Einsatz von Wasserstoff sieht Aldag vor allem die Stahlindustrie sowie den Luftfahrtsektor und die Schifffahrt im Fokus. Bisher hat Sunfire rund 70 Projekte in 24 verschiedenen Ländern umgesetzt, produziert aber noch nicht in größerem Stil.