Sunrise erhält Plazet für UPC-Kauf

Wettbewerbsbehörde erhebt keine Einwände

Sunrise erhält Plazet für UPC-Kauf

dz Zürich – Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat keine Einwände gegen die vom Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise geplante Übernahme des ebenfalls in der Schweiz tätigen Kabelnetzbetreibers UPC. Mit dem seit März erwarteten Entscheid ist eine zentrale Voraussetzung für die geplante Transaktion im Wert von 6,3 Mrd. sfr erfüllt. Das letzte Wort haben aber die Aktionäre, die voraussichtlich am 23. Oktober auf einer außerordentlichen Generalversammlung über die für das Geschäft nötige Finanzierung befinden müssen. Anfang der kommenden Woche will Sunrise die Einladungen an die Aktionäre versenden, wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilte. Sunrise werde bei dieser Gelegenheit auch ein “Update” zur Transaktion geben. Damit sind insbesondere auch die der Aktionärsversammlung vorzulegenden Anträge gemeint.Der Hamburger Mobilfunk-Service-Provider Freenet, der knapp ein Viertel aller Sunrise-Anteile hält, hatte bereits im August angekündigt, die für die Akquisition notwendigen Beschlüsse abzulehnen. Freenet hält die Transaktion für überteuert. Zudem will man eine Verwässerung des eigenen Aktienanteils verhindern, wie sie durch die von Sunrise ursprünglich geplante Kapitalerhöhung im Umfang von 4,1 Mrd. sfr ergeben hätte.Die ablehnende Haltung von Freenet hat zu einem heftigen Streit mit Sunrise geführt. Seit dem 22. August sind die beiden Freenet-Vertreter im Sunrise-Verwaltungsrat, Christoph Vilanek und Ingo Arnold, von allen Diskussionen über die UPC-Transaktion suspendiert. Der Sunrise-Verwaltungsrat begründete den Schritt mit Interessenskonflikten seines Hauptaktionärs.Im Bestreben um eine einvernehmliche Lösung hatte Sunrise gegenüber Freenet vergeblich Konzessionen gemacht und eine stärker fremdfinanzierte Finanzierung angeboten. Gemäß den damaligen Angaben von Sunrise sei die Aufnahme von 500 Mill. sfr mehr Fremdkapital sowie die Ausgabe einer Zwangswandelanleihe über 1 Mrd. sfr angeboten worden.Die in der kommenden Woche anstehende Mitteilung wird zeigen, ob Sunrise bei der Erhöhung des Verschuldungsgrades noch weitergehen will. Die Möglichkeit dafür ist gegeben, denn Freenet opponiert nicht allein gegen den Deal. Verschiedenen Medienberichten zufolge stellt sich rund ein Drittel der Aktionäre gegen die Akquisition. Das könnte für eine Blockierung der Übernahme ausreichen, vorausgesetzt der Sunrise-Verwaltungsrat kann für die anstehende Generalversammlung nicht deutlich mehr Aktionäre mobilisieren als bisher.Sunrise verspricht sich signifikante Mehrwerte aus der Transaktion. Die Verbindung des Sunrise-Mobilfunknetzes mit dem weit verbreiteten UPC-Kabelnetz bringe den Sunrise-Kunden mehr Inhalte, den UPC-Kunden den Zugang zu einem ausgebauten Mobilfunknetz und den Aktionären Kosten- und Investitionssynergien sowie Umsatzsynergien von 280 Mill. sfr bzw. 45 Mill. sfr pro Jahr.