Suss Microtec senkt nach einem überraschend schwachen Quartal seine Erwartungen an das Gesamtjahr. Die Produkt- und Kundenmischung habe sich ungünstig entwickelt, zudem hätten Aufwendungen für einen neuen Produktionsstandort in Taiwan belastet, hieß es vom Halbleiterzulieferer. Darüber hinaus habe ein geringeres Geschäftsvolumen dazu geführt, dass Fixkosten im Vergleich zu den Vorquartalen stärker zu Buche schlugen.

Ein striktes Kostenmanagement im Rest des Jahres soll das Erreichen der reduzierten Margenziele sicherstellen. Der Vorstand will zeitnah auch über geeignete Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung der Kostenbasis beraten. Der Kurs der im SDax notierten Aktie brach am Dienstag zeitweise um 26% auf 26,76 Euro ein. Im Handelsverlauf grenzte das Papier den Verlust auf rund 29 Euro ein.

UBS-Analystin Madeleine Jenkins schrieb, dass die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) in diesem Jahr um einen zweistelligen Prozentsatz sinken dürften. Für 2026 ändere sich hingegen wegen dann besserer Aussichten für die Endnachfrage nur wenig. Jefferies-Experte Janardan Menon sieht das anders: Er wies auf den Auftragseingang im dritten Quartal von rund 70 Mill. Euro hin – Suss beschrieb ihn als „wenig dynamisch“ –, der ebenfalls deutlich schwächer als erwartet gewesen sei und damit eine weitere Abschwächung des Ausblicks für 2026 erwarten lasse.

Die Bruttomarge werde 2025 bei 35 bis 37% (zuvor: 37 bis 39%) liegen, sagt Suss voraus. Die Bruttomarge gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Herstellungskosten übrig bleibt, Verwaltungs- und Vertriebskosten sind dabei ausgeklammert. Um zwei Prozentpunkte auf 11 bis 13% wurde auch die Prognose der Ebit-Marge verringert. Im dritten Quartal habe die Bruttomarge auf Basis vorläufiger Berechnungen mit 33,1% unter der Markterwartung von 38,1% gelegen, hieß es weiter. Auch die Marge für das Ebit verfehlte mit 10,5% die Konsensschätzung von 12,5%. Suss warnte, dass für das vierte Quartal nicht von einer substanziellen Verbesserung der Margen ausgegangen wird.