Swiss Marketplace Group kommt wohl am oberen Ende der Preisspanne an die Börse
Schweizer IPO-Erfolg weckt Hoffnung
Swiss Marketplace Group spielt am oberen Ende der Spanne mehr als 1 Mrd. Euro ein
cru Frankfurt
Europas IPO-Markt kommt mit dem Online-Kleinanzeigenkonzern SMG Swiss Marketplace Group in Schwung. Zum Ende des Bookbuilding an diesem Donnerstag wird der Preis für die mehrfach überzeichnete Aktie des Unternehmens aus Zürich aller Voraussicht nach bei 46 sfr am oberen Ende der engen Spanne festgelegt. Das verlautet aus Kreisen der Koordinatoren Goldman Sachs, J.P. Morgan und UBS. Drei der vier Eigentümer versilbern 23% der Anteile und erzielen einen Emissionserlös von 900 Mill. sfr (1,1 Mrd. Euro) bei einer Marktkapitalisierung von 4,5 Mrd. sfr. Als Ankerinvestoren fungieren Blackrock und Pictet.
Gegründet worden war SMG 2021 als Joint Venture mehrerer Plattformen für Auto- und Immobilienanzeigen von der Mediengruppe TX Group (30,7%), die beim IPO keine Aktien abgibt, sowie dem Verlag Ringier, dem Versicherer Mobiliar und dem Finanzinvestor General Atlantic. SMG ist das erste große IPO in der Schweiz seit Galderma im März 2024 und zugleich das bisher größte Debüt im Jahr 2025 auf dem europäischen IPO-Markt, der so schwach ist wie seit zehn Jahren nicht mehr.
Serie europäischer IPOs beginnt
SMG führt eine kleine Serie größerer IPOs in Europa nach der Sommerpause an. In Deutschland strebt der Prothesenhersteller Ottobock aufs Parkett, in Stockholm die Noba Bank und in London die Kosmetikgruppe The Beauty Tech Group. Ottobock und SMG haben eines gemeinsam: Sie hoffen ohne Abschlag auf die Bewertung von Wettbewerbern an die Börse zu kommen – anstatt wie üblich mit einem Discount von rund 25%.
Die Bewertung von SMG ist mit dem ungefähr 21-Fachen des für 2026 erwarteten operativen Gewinns (Ebitda) etwa genauso hoch wie bei Baltic Classifieds Group, Hemnet, Scout24 oder Autotrader. Ottobock hofft sogar auf einen leichten Aufschlag auf die Bewertung der Konkurrenten Embla oder Blatchford anstatt den üblichen Discount.
In den USA hatten in der vergangenen Woche ein halbes Dutzend Firmen, angeführt vom schwedischen Fintech Klarna, zusammen mehr als 4 Mrd. Dollar bei Anlegern eingenommen. Es war die geschäftigste IPO-Woche seit 2021. Am Mittwoch ist der Ticket-Wiederverkäufer Stubhub in New York in den Handel gestartet.
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