T-Mobile US bleibt auf Kundenfang

Über eine Million Vertragskunden im vierten Quartal - Aktienrückkauf gestartet

T-Mobile US bleibt auf Kundenfang

scd Frankfurt – Der US-Mobilfunkkonzern T-Mobile US hat im vierten Quartal erneut einen kräftigen Kundenzuwachs verzeichnet. Insgesamt wurden 1,9 Millionen Neukunden gewonnen. Mit 1,1 Millionen sind mehr als die Hälfte davon lukrativere Vertragskunden, wie die börsennotierte US-Tochter der Deutschen Telekom am Dienstag mitteilte. Im Gesamtjahr kamen 5,7 Millionen Vertrags- und Prepaid-Kunden hinzu. Damit gelang es dem wachstumsstärksten US-Mobilfunkunternehmen im vierten Jahr in Serie, mehr als 5 Millionen Mobilfunkanwender hinzuzugewinnen. “Es ist unglaublich”, freute sich CEO John Legere. “Die Ergebnisse sprechen für sich und wir sind bereit, den Kampf um Kunden 2018 fortzusetzen.”Auch die Anleger an der US-Technologiebörse Nasdaq teilten am Dienstag den Optimismus des Konzernchefs und ließen den Aktienkurs um gut 2 % auf 66,38 Dollar steigen. Seit dem Jahreswechsel haben die Titel damit mehr als doppelt so viel zugelegt wie der Nasdaq 100.Unterstützt wurde der Kursgewinn von einem Aktienrückkaufprogramm, das der Board den Investoren am 6. Dezember als Nikolausgeschenk überbracht hatte. Binnen eines Monats wurde bereits mehr als ein Viertel des bis Ende 2018 laufenden Programms ausgeschöpft, wie T-Mobile US nun mitteilte. Insgesamt seien 7 Millionen eigene Aktien zu einem Preis von je 63,34 Dollar gekauft worden. Damit verbleiben etwa 1,06 Mrd. Dollar im Rahmen des Programms.Dieses war zusammen mit dem Tausch von Aktien gegen ausstehende Anleihen mitgeteilt worden. Weil durch die Anleihe-Transaktion der Anteil der Muttergesellschaft Telekom zu verwässern drohte, hatte diese ebenfalls angekündigt, Aktien der Tochter zu kaufen (vgl. BZ vom 7.12.2017). “Die robuste Bilanz und der starke Cash-flow erlauben es uns, Ausschüttungen vorzunehmen und zugleich signifikant in unser Netzwerk und unser operatives Geschäft zu investieren”, hatte CEO Legere den Aktienrückkauf vergangenen Monat begründet. KonvergenzstrategieDerzeit kontrolliert der ehemalige Staatskonzern noch gut 60 % an der US-Tochter. Deren Verkauf war in den vergangenen Jahren mehrfach gescheitert. Angesichts der zunehmenden Erfolge von T-Mobile US hatte es die Telekom mit einem Verkauf zuletzt aber weitaus weniger eilig. Stattdessen hatte Braxton Carter, Finanzchef der US-Tochter, zuletzt sogar eigene Zukäufe ins Spiel gebracht. Dabei müsse es nicht zwangsläufig um große Deals im Volumen von 30, 40 oder 50 Mrd. Dollar gehen, sagte er auf einer Investorenkonferenz im Dezember. Stattdessen sei T-Mobile US auf der Suche nach Arrondierungskäufen, um stärker als bisher eine Konvergenzstrategie verfolgen zu können. Infrage kommen demnach Medien-Assets oder solche, die das Angebotsportfolio für Unternehmenskunden stärken können. Ein erster Zukauf könnte “sehr bald” verkündet werden. Zur Stärkung der Konvergenzstrategie hatten Ende 2017 auch die niederländische und die österreichische Tochter der Telekom zugekauft (vgl. BZ vom 23.12. und 16.12.2017).