Halbleiter-Branche

Taiwanesischer Chipriese TSMC enttäuscht mit Umsatzprognose

Der erfolgsverwöhnte Chipauftragsfertiger TSMC muss vorerst kleinere Brötchen backen. Die schwache globale Nachfrage nach Elektronikgeräten bringt schrumpfende Erlöse.

Taiwanesischer Chipriese TSMC enttäuscht mit Umsatzprognose

Chipriese TSMC rechnet mit anhaltender Marktschwäche

Taiwanesischer Konzern verschiebt Produktionsstart in USA

nh Schanghai

Beim Chipauftragsfertiger Taiwan Semiconductor Manufacturing Corp. (TSMC) hinterlässt der globale Abschwung im Bereich der Konsumelektronik tiefere Spuren als erwartet. Der als Markführer für hochleistungsfähige Chips unter besonderer Beobachtung der Finanzszene stehende Technologiekonzern hat im zweiten Geschäftsquartal 2023 erstmals seit vier Jahren wieder rückläufige Gewinne geschrieben und rechnet für das laufende Jahr mit einer deutlichen Schrumpfung der Erlöse.

Die erfolgsverwöhnte TSMC ist seit dem vergangenen Jahr von einer manifesten Nachfrageschwäche bei Computern, Smartphones und anderen elektronischen Geräten erfasst worden und rechnet angesichts unsicherer Marktperspektiven mit weiteren Einschnitten. Im Quartal zum 30. Juni fiel der Gewinn nach Steuern um 23% auf 181,8 Mrd. Taiwan-Dollar (5,25 Mrd. Euro) zurück. Dabei litt der Halbleiterriese unter einer ungewohnten Erlösabschwächung und auch leicht eingekürzten Margen.

Der Konzernumsatz bildete sich im Juniquartal um 10% auf 480,8 Taiwan-Dollar zurück. In der laufenden Periode ist mit einem Rückgang um etwa 15% zu rechnen. Nachdem das TSMC-Management bislang davon ausgegangen war, dass der Abschwung in der zweiten Jahreshälfte an Deutlichkeit verlieren würde, gibt man sich nun weniger zuversichtlich. Den neuen Schätzungen zufolge dürfte der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2023 um 10% zurückgehen. Dies gilt als Enttäuschung, nachdem zuvor ein Umsatzminus in einem mittleren bis hohen einstelligen Bereich avisiert worden war.

Geopolitisches Gerangel

TSMC ist mit ihrem Standort auf der von China beanspruchten, aber unabhängig regierten Insel Taiwan und der Sonderstellung in der globalen Halbleiterbranche auch aus geopolitischen Gründen stark im Fokus. Seitens der USA versucht man, TSMC für eine Ansiedlung der Produktion von Hochleistungschips auf amerikanischen Boden zu gewinnen. Allerdings stößt das Vorhaben auf einige Hindernisse. Wie TSMC jetzt bekannt gab, dürfte sich der Produktionsbeginn für das geplante Werk im Bundesstaat Arizona wegen Fachkräftemangels bis ins Jahr 2025 verschieben.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.