TE Connectivity streckt Fühler nach First Sensor aus

Bewertung steigt auf 270 Mill. Euro

TE Connectivity streckt Fühler nach First Sensor aus

wb Frankfurt – Die Berliner First Sensor geht aller Voraussicht nach an den US-Konzern TE Connectivity, der seinen rechtlichen Sitz schon 2009 von den Bermuda-Inseln in die Schweiz verlegt hatte. TE Connectivity war aus dem US-Konglomerat Tyco hervorgegangen. First Sensor berichtet von ” fortgeschrittenen Verhandlungen” mit einem indikativen Angebotspreis von rund 28 Euro je Aktie. Der Kurs stieg am Montag um 7,7 % auf 26,55 Euro, was den Börsenwert auf 271 Mill. Euro trieb.Die Deutsche Private Equity (DPE) als Großaktionär hatte Anfang November Interessenbekundungen für ihr Paket mitgeteilt. DPE hält gut 40 % an dem Unternehmen; die holländische Fondsgesellschaft Teslin Capital kommt auf 13,5 %, der Streubesitz steht für 46,4 % des Kapitals. DPE hatte einer Pflichtmitteilung zufolge dem Unternehmen mitgeteilt, dass sie prüfe, ihre Aktien zu verkaufen. Infolgedessen wird ein Pflichtangebot für 100 % der Aktien möglich. Mit dem Prozess ist Goldman Sachs betraut.Die 1991 gegründete, seit 1999 gelistete First Sensor (vormals Silicon Sensor) entwickelt und produziert Spezialsensoren, die global in einer großen Zahl von Nischenanwendungen genutzt werden, etwa für Fahrerassistenzsysteme, Krebserkennung, Satellitenteleskope oder 3-D-Raumerkennung in der industriellen Automatisierung. Zielmärkte sind in erster Linie Industrie, Medizin und Mobilität.Vier Fünftel des Umsatzes macht First Sensor in Europa, je 10 % in Nordamerika und Asien. Über mögliches Interesse von Wettbewerbern wie TE Connectivity und Molex Electronic war schon wiederholt berichtet worden. Für 2019 erwartet der Vorstand einen Umsatz um 165 (i.V. 155) Mill. Euro und eine Marge vor Steuern und Zinsen von etwa 9 %.TE Connectivity kam 2018 mit rund 80 000 Beschäftigten auf 14 Mrd. Dollar Umsatz und ist in Transport, Industrie und Kommunikation gegliedert. Der Börsenwert liegt bei 29,2 Mrd. Dollar.DPE war 2011 über eine Kapitalerhöhung in Berlin eingestiegen. 2014 gab es ein Übernahmeangebot zu 10,33 Euro je Aktie, in dessen Rahmen DPE auf 36 % aufstockte und im April 2019 auf 40 % ging.