Deutsche Telekom und Deutsche Bahn bündeln die Kräfte, um die Mobilfunkversorgung in Zügen zu verbessern und künftig eine lückenlose Netzabdeckung zu gewährleisten. Ziel sei es, dass Fahrgäste bis 2026 auf allen Schienenstrecken im Fern- und im Regionalverkehr ohne Unterbrechung im Telekom-Netz telefonieren und surfen können, teilten die Unternehmen mit. Telekom-Lenker Tim Höttges sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bahn-Chef Richard Lutz und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in Berlin, die Telekom habe seit 2015 rund 700 Mill. Euro in die Versorgung der Bahn mit Telekommunikationsinfrastruktur in­vestiert. Nun werde die „Milliarde vollgemacht“. Die Telekom teilt sich die Kosten für die Netzausrüstung mit der Bahn, die ihrerseits ebenfalls einen dreistelligen Mill.-Euro-Betrag investiert. Damit sollen beispielsweise einzelne Abteile mit Repeatern ausgestattet werden.

Mit Blick auf die aktuelle Situation und das bessere Netz in Nachbarländern wie Österreich und der Schweiz sagte Höttges: „Wir sind zu spät. Das räume ich ein.“ Das werde sich jetzt ändern. Bis Ende 2024 will die Telekom alle ICE- und die wichtigsten IC-Züge − und damit 7800 Kilometer − mit einer Datenrate von mehr als 200 Megabit pro Sekunde versorgen. Ein Jahr später sollen weitere 13800 Kilometer Strecke versorgt sein. Alle sonstigen Strecken sollen bis Ende 2026 mit einer Datenrate von mehr als 100 Megabit pro Sekunde ausgestattet sein.

„Klar ist, wir wollen flächendeckenden Mobilfunk und schnelles Internet in Deutschland, um die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse zu erreichen“, sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. Wenn jemand angerufen werde und es heiße, man befinde sich im Zug, dürfe das nicht mehr das Synonym für Netzabbruch sein.

Die Netzbetreiber in Deutschland − Deutsche Telekom, Vodafone Deutschland, Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch, haben sich bereits im Rahmen der 5G-Frequenzversteigerung zu einer Verbesserung des Netzes entlang der Schienen verpflichtet.