Tesla lanciert günstigere Varianten populärer Modelle
Tesla lanciert günstigere Varianten populärer Modelle
Tesla lanciert günstigere Varianten von Model 3 und Y
Reuters San Francisco
Der Elektroautobauer Tesla bietet künftig günstigere Versionen bestimmter Modelle an. So solle das Model 3 in den USA ab sofort nur noch 36.690 Dollar kosten, teilte der Konzern am Dienstag mit. Das meistverkaufte Fahrzeug, das Model Y, sei ab 39.990 Dollar zu haben. Beide Versionen, die als Standard bezeichnet werden, bieten eine Reichweite von rund 500 Kilometern. Sie haben zudem eine weniger starke Beschleunigung als die aktuellen höheren Ausstattungen, die als Premium bezeichnet werden.
Die Bekanntgabe war mit Spannung erwartet worden, seit am Wochenende Spekulationen über billigere Modelle aufgekommen waren. Analysten zweifeln noch daran, dass Tesla den Massenmarkt erobern kann. An der Börse gaben Tesla-Aktien nach Bekanntgabe der neuen Details um rund 3% nach.
Rückläufige Verkaufszahlen
Welche neuen Preise Tesla in Deutschland aufrufen könnte, war zunächst unklar. Der jetzt in den USA angekündigte Preis für das abgespeckte Model 3 entspricht umgerechnet rund 31.700 Euro, der für das Model Y 34.310 Euro. Auf der deutschen Tesla-Webseite wurden am Abend als Preis für das bisherige Model 3 noch knapp 41.000 Euro und für das Model Y knapp 46.000 Euro genannt.
Der Konzern versucht, seine rückläufigen Verkaufszahlen und seinen schwindenden Marktanteil angesichts der zunehmenden globalen Konkurrenz zu verbessern. CEO Elon Musk verspricht seit Jahren günstigere Teslas für den Massenmarkt. 2024 hatte er allerdings Pläne für den Bau eines völlig neuen Elektrofahrzeugs für 25.000 Dollar aufgegeben. Tesla hat auch mit ihrer alternden Produktpalette zu kämpfen. Zudem ist die Konkurrenz vor allem in China und Europa stark gewachsen. Musk politisches Engagement im rechten Spektrum hat überdies dazu beigetragen, die Markentreue zu untergraben.
Hohe Absatzziele
Erschwingliche Autos sollen bei Tesla auch der Schlüssel dazu sein, dass der Konzern in den nächsten zehn Jahren 20 Millionen Fahrzeuge ausliefern kann. Diese Zahl ist eine der verschiedenen Meilensteine, die der Verwaltungsrat als Teil seines vorgeschlagenen Gehaltspakets von 1 Bill. Dollar für Musk festgelegt hat.

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Analysten fordern von Tesla schon länger ein günstigeres Einstiegsmodell, um den Absatz wieder in Schwung zu bekommen. Im abgelaufenen Quartal verkaufte Tesla zwar mehr Autos als erwartet. Allerdings spielte dabei vor allem das Auslaufen der E-Auto-Förderung in den USA Ende September eine Rolle, die dem Unternehmen eine Sonderkonjunktur beschert hat. Analysten gehen davon aus, dass viele Amerikaner ihre Käufe vorgezogen haben und das vierte Quartal deswegen schwächer ausfällt.
Fertigung in Deutschland soll anrollen
In Europa leidet das Unternehmen unter der zunehmenden Konkurrenz europäischer und asiatischer Hersteller, der Absatz steht seit Monaten unter Druck. Musk sprach davon, dass seinem Unternehmen „einige schwierige Quartale“ bevorstünden.
Einem Bericht des „Handelsblatt“ zufolge hatte der Werksleiter des Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin, Andre Thierig, auf einer Betriebsversammlung jüngst über das Model Y gesprochen. Demnach solle die neue Standardausführung etwa 10% günstiger sein als das aktuelle Model Y und sich deutlich von den bereits auf dem Markt befindlichen Varianten unterscheiden. Die Serienfertigung und Auslieferung werde in „wenigen Wochen“ beginnen.
