Tesla verspricht nachhaltige Profitabilität

Barreserve wächst 2019 um 2,5 Mrd. Dollar - Model Y startet früher - Aktie steigt - Analysten beeindruckt

Tesla verspricht nachhaltige Profitabilität

scd Frankfurt – Der Elektroautobauer Tesla Motors hat im Schlussquartal 2019 erstmals die zweite Periode in Serie schwarze Zahlen geschrieben und auch beim Cash-flow Bestwerte eingefahren. Die Kalifornier stellen mehr Absatz und dauerhafte Profitabilität in Aussicht.Im vierten Quartal zog der Umsatz trotz auf Rekordniveau gestiegener Absatzzahlen nur um 2 % auf 7,4 Mrd. Dollar an. Dies dürfte wesentlich dem geänderten Absatzmix geschuldet sein, mit einem Anstieg der Verkaufszahlen des günstigeren Model 3 und rückläufigen Verkäufen bei Model X und Model S. 2020 will Tesla mit dem Verkauf des Kompakt-SUV Model Y noch kräftiger aufdrehen. Dank der vierten Modellreihe soll der Absatz erstmals eine halbe Million Autos erreichen. Die Produktion des Model Y sei dem Plan voraus und bereits Anfang Januar gestartet worden, erklärte CEO Elon Musk am Donnerstag. Erste Auslieferungen sollen im März folgen, mehrere Monate vor dem ursprünglich avisierten Auslieferungsbeginn.Unter dem Strich hat sich der lange defizitäre Autobauer mittlerweile ebenfalls stabilisiert. Der Konzerngewinn von 105 Mill. Dollar lag zwar ein Viertel unter dem Vorjahreswert. Allerdings glückte Tesla erstmals ein zweiter Gewinn in Serie. Besonders die über Jahre angespannte Barmittelsituation hat sich 2019 deutlich entspannt. Der operative Cash-flow legte im vierten Quartal um 15 % auf 1,43 Mrd. Dollar zu, der freie Cash-flow um 11 % auf den Bestwert von rund 1 Mrd. Dollar. Im gesamten vergangenen Jahr wuchs damit die Barreserve um rund 2,5 Mrd. auf knapp 6,8 Mrd. Euro. Auch in Zukunft rechnet Tesla mit positiven Cash-flows und Nettoergebnissen in jedem Quartal mit möglichen Ausnahmen in Perioden mit hohen Produktanlaufkosten.Analysten lobten die Zahlen praktisch unisono und verhalfen der Aktie bis zum frühen Nachmittag in New York zu einem Kursanstieg um mehr als ein Zehntel auf den Rekordwert von 640,66 Dollar. Damit wurde Tesla, die im Gesamtjahr 2019 noch immer einen hohen dreistelligen Millionenverlust geschrieben hat, an der Börse mit 115,5 Mrd. Dollar bewertet und hat den Vorsprung auf den deutschen Wettbewerber Volkswagen weiter ausgebaut, deren Vorzugsaktie am Donnerstag erneut gut 2,5 % nachgab.Morgan Stanleys Adam Jonas, der einer von 18 Analysten mit einer Verkaufsempfehlung für die Tesla-Aktie ist, räumte ein, es gebe nichts Negatives herauszustellen. Dan Ives von Wedbush, der die Aktie immerhin mit “Halten” einstuft, zeigte sich extrem beeindruckt von den Rohertragsmargen im Autogeschäft, die auf gesenkte Kosten und eine effizientere Produktion zurückzuführen seien. RBC-Analyst Joseph Spak blieb zwar bei seiner Verkaufsempfehlung, hob das Kursziel aber von 315 auf 530 Dollar an und räumte ein, sich bei einigen Annahmen geirrt zu haben. Allerdings sei Tesla noch immer überbewertet.