1.200 Jobs gefährdet

Thyssenkrupp legt Produktion von Elektrostahl bis Jahresende still

Elektroband wird dringend für die Energiewirtschaft gebraucht. Und dennoch stoppt mit Thyssenkrupp einer der wenigen Hersteller die Produktion. 1.200 Jobs sind gefährdet.

Thyssenkrupp legt Produktion von Elektrostahl bis Jahresende still

Der Industriekonzern Thyssenkrupp wird wegen eines hohen Importdrucks und des schwachen Marktumfeldes seine Produktion für Elektrostahl zeitweise stilllegen. Ab Mitte Dezember würden die Werke in Gelsenkirchen und im französischen Isbergues bis zum Jahresende vollständig geschlossen, teilte die Stahl-Sparte am Donnerstag in Duisburg mit. Darüber hinaus werde der Standort Isbergues ab Januar für mindestens vier Monate nur mit 50% seiner Gesamtkapazität produzieren.

Thyssenkrupp Electrical Steel ist Unternehmensaussagen zufolge einer von zwei verbliebenen europäischen Herstellern von kornorientiertem Elektroband, einem Spezialwerkstoff für die Energiewirtschaft.

„Kornorientiertes Elektroband ist für die europäische Energieinfrastruktur und die Energiewende unverzichtbar“, erklärte die Chefin der Stahlsparte, Marie Jaroni. „Wir setzen uns nachdrücklich für die Aufrechterhaltung der Produktion in Europa ein und bemühen uns derzeit um einen wirksamen Marktschutz, um faire Wettbewerbsbedingungen für dieses strategisch wichtige Produkt zu gewährleisten“, Dabei gehe es auch um die Sicherung von 1.200 Arbeitsplätze in Gelsenkirchen und Isbergues.

Die Elektroband-Tochter von Thyssenkrupp Steel reagiert mit der zeitweiligen Stilllegung der Produktion nach eigenen Angaben auf massiv gestiegene, niedrigpreisige Importe, insbesondere aus Asien. Diese Entwicklungen haben demnach zu einer „dramatischen Veränderung der Auftragsvolumina und somit zur erheblichen Unterauslastung der europäischen Produktionsanlagen geführt“. In der Folge seien „akute Maßnahmen zur wirtschaftlichen Stabilisierung des Betriebs unverzichtbar“, so das Unternehmen.

Thyssenkrupp hält Elektrostahl-Werke an

dpa-afx Essen