Stahlindustrie

Thyssenkrupp verschreckt mit Cash-flow-Prognose

Der Essener Stahlkonzern Thyssenkrupp peilt für das Ergebnis 2021 inzwischen zwar das obere Ende des Prognosebandes an, Investoren wurden aber durch das teuerungsbedingt aufgeblähte Cash-flow-Volumen verschreckt.

Thyssenkrupp verschreckt mit Cash-flow-Prognose

ab Köln – Thyssenkrupp hat im dritten Quartal die Aufholjagd fortgesetzt und mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 266 Mill. Euro die Erwartungen teils übertroffen. Auf Sicht der ersten neuen Monate summiert sich das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf 564 Mill. Euro, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Damit haben die Essener die Prognose für das Gesamtjahr – avisiert ist ein Ergebnis im mittlerer dreistelliger Millionen-Euro-Höhe – im Prinzip erreicht. Von daher werde nun das obere Ende des Prognosebandes ins Visier genommen, sagte Finanzchef Klaus Keysberg vor der Presse. Konkreter wurde der Finanzvorstand allerdings auch, was den erwarteten Mittelabfluss anbelangt. War bislang die Rede von einem freien Cash-flow vor M&A, der in Richtung von –1 Mrd. Euro gehen sollte, nennt Thyssenkrupp nun eine Größenordnung von –1,2 bis –1,5 Mrd. Euro. Das verschreckte die Investoren, wie sich am Kursrückgang des MDax-Werts um 6,7% ablesen ließ. Hintergrund dafür sind deutlich gestiegene Rohstoffpreise, die das Working Capital aufblähen. Auf der Absatzseite zeigt sich das jedoch noch nicht vollumfänglich in den Verkaufspreisen, was in der Stahlsparte an den langen Vertragslaufzeiten in den Lieferverträgen liegt. „Der positive Effekt kommt. Wir werden ihn bei uns nur später sehen als beim Wettbewerb“, relativierte Keysberg, der im Vorstand auch für Steel Europe verantwortlich ist.

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