Internationale Finanzinvestoren, Anleger an der Schweizer Börse, Hedgefonds und ein kanadischer Vermögensverwalter sind Nutznießer der Kernschmelze von Toshiba. Sie haben dem einstigen japanischen Vorzeigekonzern die Speicherchips, die Messtechnik, junge Aktien und jetzt den Nuklearanlagenbau abgekauft. Ein Bilanzskandal und horrende Abschreibungen auf die US-Tochter Westinghouse hatten das Konglomerat aus Tokio in die Existenzkrise getrieben und zu hohen Verlusten und negativem Eigenkapital geführt. Eine Kostenexplosion bei zwei Reaktoren in Georgia und South Carolina sind die Ursache für die Krise – Auslöser war die Übernahme eines US-Spezialbauunternehmens Ende 2015. Übrig bleibt auch nach dem Verkauf der lukrativen Medizintechnik an Canon ein Gemisch aus Zugsystemen und Lichttechnik, Aufzügen, Fernsehern und weiteren Geschäften – stabil, doch mit geringerem Wachstumspotenzial. Nachdem Toshiba selbst Hedgefonds in die Kapitalstruktur geholt hatte, dürften deren Begehrlichkeiten, von der Aufteilung des restlichen Geschäfts zu profitieren, nicht allzu lange auf sich warten lassen.wb