Hohe Inlandsnachfrage

Tourismusbranche fast wieder auf Vorkrisenniveau

Die Tourismusbranche in Deutschland hat das Vorkrisenniveau annähernd wieder erreicht: Das Reisejahr 2023 war laut Branchenverband DTV das zweitbeste der Geschichte.

Tourismusbranche fast wieder auf Vorkrisenniveau

Die Tourismusbranche in Deutschland hat die Coronakrise fast hinter sich gelassen: Die Zahl der Gästeübernachtungen blieb 2023 nur noch 1,7% unter dem Vorpandemieniveau des Jahres 2019, wie das Statistische Bundesamt am Freitag nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Insgesamt verzeichneten Hotels und andere Beherbergungsbetriebe 487,2 Millionen Gästeübernachtungen. Das waren 8,1% mehr als im Jahr zuvor. 2020 und 2021 hatten die Übernachtungszahlen während der Pandemie bei knapp über 300 Millionen und damit um mehr als ein Drittel niedriger als 2023 gelegen.

Der Tourismussektor hat dem Deutschen Tourismusverband (DTV) zufolge im abgelaufenen Jahr das zweitbeste Ergebnis seiner Geschichte verbucht. "Wir sind zuversichtlich, dass auch 2024 ein gutes Jahr für den Deutschlandtourismus wird", sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands, Norbert Kunz. "Deutschland war und ist das beliebteste Reiseziel der Deutschen." Abzuwarten bleibe jedoch, wie die persönliche wirtschaftliche Lage der Reisenden und deren Konsumlaune sich im weiteren Jahresverlauf entwickelten, fügte eine Sprecherin hinzu. "Ausschlaggebend ist, ob neben dem Haupturlaub auch Budget für zusätzliche Kurz- und Wochenendreisen zur Verfügung steht." Die hohe Inflation hat in den vergangenen beiden Jahren die Kaufkraft vieler Verbraucher gedrückt.

Mehr Touristen aus dem Ausland

Auch die Auswirkungen der Pandemie auf den internationalen Tourismus haben im Jahr 2023 weiter abgenommen. Der Anteil ausländischer Gäste am gesamten Aufkommen in Deutschland lag mit 80,9 Millionen Übernachtungen bei 16,6% und damit noch 1,5% unter dem Vorpandemieniveau.

Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg mit 406,3 Millionen Übernachtungen sogar wieder auf das Vorkrisenniveau von 2019. Auch der Blick auf die verschiedenen Betriebsarten zeigt eine unterschiedliche Entwicklung. Während Campingplätze das Vorkrisenniveau deutlich übertrafen (+18,3%), blieben die Betriebe der Hotellerie – Hotels, Gasthöfe und Pensionen – im vergangenen Jahr noch etwas unter dem Niveau von 2019 (-4,2%). Im Vergleich zu 2022 verzeichnete die Hotellerie jedoch einen Anstieg um 9,5%.