Toyota hebt Ausblick zum dritten Mal an

Wechselkurseffekte hellen die Gewinnaussichten auf - Analystenprognosen übertroffen

Toyota hebt Ausblick zum dritten Mal an

mf Tokio – Asiens größter Autobauer Toyota hat zum dritten Mal im laufenden Geschäftsjahr (Bilanzstichtag 31.3.) die Prognose erhöht. Die Japaner erwarten nun ein operatives Ergebnis von 2,2 Bill. Yen (16,3 Mrd. Euro) und einen Reinertrag von 2,4 Bill. Yen (17,8 Mrd. Euro). Das sind 200 Mrd. bzw. 450 Mrd. Yen mehr als zuvor und liegt über den Erwartungen der Analysten. Der Umsatzausblick wurde um 1,8 % auf den Rekordbetrag von 29 Bill. Yen (214,8 Mrd. Euro) bei einem Absatz von nunmehr 10,3 Millionen Autos angehoben.Damit dürfte Toyota zwar unter den Geschäftszahlen der Volkswagen-Gruppe für 2017 liegen, aber bei den Margen ähnlich oder besser abschneiden, wenn man die VW-Neunmonatszahlen hochrechnet. VW legt das Jahresergebnis am 13. März vor. Laut dem neuen Ausblick erwarten die Japaner nun eine Rendite von operativ 7,6 % und netto 8,3 %. Im Vorjahr waren es nur 7,0 % bzw. 6,8 %. Die Anhebung der Prognose beruht auf einem zusätzlichen Wechselkurseffekt von 65 Mrd. Yen, Kostensenkungen um 20 Mrd. Yen und einer Ausgabenreduzierung um 95 Mrd. Yen.Im Vierteljahr zwischen Oktober und Dezember wuchs der operative Ertrag um 54 % im Vergleich zum Vorjahr auf 673,6 Mrd. Yen. Unter dem Strich steigerte Toyota den Quartalsgewinn um 94 % auf 941,8 Mrd. Yen. Das entsprach einer für einen Massenhersteller ungewöhnlich hohen Nettomarge von 12,4 %. Knapp die Hälfte des Zuwachses ging jedoch auf den schwachen Yen zurück. Der japanische Autoriese exportiert im laufenden Geschäftsjahr knapp 58 % seiner Japan-Produktion von 3,2 Millionen Einheiten pro Jahr. Das bringt um so mehr ein, je schwächer der Yen wird. Einbruch in NordamerikaDie Japan-Operation steigerte ihren Beitrag zum Betriebsgewinn im vergangenen Quartal denn auch um das 2,2-Fache auf 471,1 Mrd. Yen. Das glich den Einbruch des Ertrags in Nordamerika um 73 % auf 27 Mrd. Yen bei weitem aus. Dort sanken die Verkäufe leicht, während die Kaufanreize je Fahrzeuge stiegen. Mit 2 585 Dollar je Fahrzeug im Januar setzte Toyota aber deutlich weniger ein als GM und Ford.Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet der Konzern einen Absatz von 2,81 Millionen Fahrzeugen in Nordamerika, rund 20 000 Einheiten mehr als bisher vorhergesagt. Laut Dienstleister Autodata kam Toyota im Januar auf einen US-Marktanteil von 14,5 % hinter Marktführer General Motors, wenn auch aufgrund hoher Abnahmen durch Autovermieter. Im Kalenderjahr 2017 waren die Japaner hinter GM und Ford mit 14,1 % Anteil die Nummer 3 in den USA. Mehr Sorgen bereitet Analysten die Entwicklung in China. Toyota will den Absatz im Jahr 2018 dort um 8,5 % auf 1,4 Millionen Stück erhöhen. Damit kämen die Japaner jedoch an den Rand ihrer Kapazität.Dadurch droht der Abstand auf die Marktführer Volkswagen und GM im neuen Jahr zu wachsen. Nissan als japanischer Marktführer in China will mit ihrem Partner Dongfeng Motor Group über fünf Jahre 60 Mrd. Yuan (7,7 Mrd. Euro) investieren. Dagegen zeigt Toyota bisher deutlich weniger Ehrgeiz. Zunächst setzt man auf Plug-in-Hybridfahrzeuge auf der Basis der Modelle Corolla und Levin, um die künftige Quote für Elektroautos in China zu erfüllen. Erst ab 2020 sollen eigene Elektroautos rollen, jedoch produziert von einem Joint-Venture-Partner in China.