Toyota steuert auf Rekordgewinn zu

Weltgrößter Autobauer könnte Vorkrisenergebnisse von 2007 übertreffen - Von schwachem Yen und Kostensenkungen profitiert

Toyota steuert auf Rekordgewinn zu

Toyota rechnet im Geschäftsjahr 2013/14 (Ende März) mit einem Rekordgewinn. Der weltgrößte Autobauer hob die Prognose an und steuert nun auf ein operatives Ergebnis von umgerechnet 17,4 Mrd. Euro zu. Das wären 82% mehr als im Vorjahr. Die Japaner profitieren vor allem vom schwachen Yen.mf Tokio – Der weltgrößte Autobauer Toyota Motor steuert auf einen Rekordgewinn zu. Nach der dritten Prognoseanhebung im dritten Quartal hintereinander wollen die Japaner 2013/14 (31. März) netto 1,9 Bill. Yen (14 Mrd. Euro) verdienen; das wäre mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Der Betriebsgewinn von 2,4 Bill. Yen (17,4 Mrd. Euro) soll um 9 % höher ausfallen als bisher vorhergesagt; das wäre ein Zuwachs von 82 % im Vorjahresvergleich. Der Umsatz werde um 13 % auf 25,5 Bill. Yen (187,5 Mrd. Euro) wachsen, teilte Toyota mit. Sollten die Prognosen eintreffen, dann würde der Konzern seine bisherigen Rekordergebnisse von 2007 übertreffen. Unterm Strich könnte Toyota voraussichtlich so viel Ertrag wie General Motors und Volkswagen zusammen verbuchen. Die Barmittel von 1,8 Bill. Yen will man jedoch zurücklegen.Die entscheidende Rolle für den außerordentlichen Gewinnschub spielte die Abwertung des Yen im vergangenen Jahr um 18 % zum Dollar. Dadurch wurde der Export von rund der Hälfte der japanischen Produktion wesentlich profitabler. Operativ steigerte Toyota den Gewinn der Japan-Aktivitäten im abgelaufenen Quartal um den Faktor 20 auf 331,3 Mrd. Yen. Zugleich wurde man gegenüber den Rivalen Hyundai und Kia, die viel aus ihrer Heimat Korea exportieren, wettbewerbsfähiger. Im dritten Geschäftsquartal sprang der Nettogewinn um mehr als das Fünffache auf 525,4 Mrd. Yen. Der Umsatz legte um fast ein Viertel auf 6,6 Bill. Yen und der Betriebsgewinn um den Faktor 4 auf 601 Mrd. Yen zu. Dagegen stieg die Zahl der verkauften Autos nur um 9,6 % auf 2,32 Millionen Stück.Zuletzt spürte Toyota jedoch Gegenwind. In den USA, dem wichtigsten Markt mit fast 30 % des globalen Absatzes, rechnet Toyota im laufenden Geschäftsjahr mit einem Rückgang um 1,1 % auf 2,6 Millionen Stück. 2014/15 sollen aber 100 000 Autos mehr verkauft werden. Eine Herausforderung ist dabei die schwache operative Marge in den USA von zuletzt 5,2 %; das sind fast 4 Prozentpunkte weniger als bei der weltweiten Marge von 9,1 %. Hier sollen Kostensenkungen helfen, etwa der Verzicht auf den Neubau von Fabriken für die nächsten drei Jahre. 2013 steigerte Toyota den US-Absatz um 7,4 % auf 2,24 Millionen. Der Camry blieb das zwölfte Jahr in Folge das meistverkaufte Auto. Ehrgeizige Ziele für ChinaAuf einigen Schwellenländermärkten wie Russland, Türkei, Indien und Brasilien fährt Toyota ebenfalls auf holprigen Wegen, da die kriselnden Währungen die Importe verteuern. Auf ihrem viertgrößten Absatzmarkt Thailand fürchtet Toyota einen Verkaufsrückgang um ein Zehntel. In China will der Konzern nach dem Rekord vom Vorjahr seinen Absatz um ein Fünftel auf 1,1 Millionen Stück steigern, was Analysten wegen der politischen Spannungen und der scharfen Konkurrenz für wenig realistisch halten. Auf dem Heimatmarkt Japan erwartet man als Folge der steigenden Verbrauchssteuer 5 % weniger Verkäufe. Dagegen könnte Europa für einen Lichtblick sorgen, da der Yen zum Euro rund ein Viertel an Wert verloren hat.2013 stieg die Zahl der verkauften Fahrzeuge dank der starken Hybrid-Nachfrage um 8 % auf 824 000. Insgesamt will Toyota im laufenden Kalenderjahr weltweit 10,43 Millionen Fahrzeuge produzieren.