Toyota trotzt US-Zoll mit Verkaufsrekord
Toyota trotzt US-Zoll mit Verkaufsrekord
Toyota trotzt US-Zoll mit Verkaufsrekord
Starke Nachfrage nach Hybridmodellen in den USA und China – bei Batterieautos bleiben die Japaner aber Nachzügler
Von April bis Anfang August musste Toyota mit einem US-Einfuhrzoll von 27,5% wirtschaften, elf Mal so viel wie zuvor. Seit dem 7. August sind es immer noch 15%. Doch der Wegfall der Subventionen für Elektroautos und die fehlende Konkurrenz aus China stützen Toyotas Absatz auf ihrem weltweit wichtigstem Markt.
mf Tokio
Die Toyota-Gruppe mit den Marken Toyota, Lexus, Daihatsu und Hino scheint die starke Erhöhung des US-Einfuhrzolls angesichts neuer Verkaufsrekorde locker weggesteckt zu haben. Die Gruppe steigerte ihren Absatz im ersten Geschäftshalbjahr um 5,0% auf 5,6 Mill. Einheiten, die Marken Toyota und Lexus erhöhten ihren Absatz um 4,7% auf 5,3 Mill. Fahrzeuge. Auch für das Gesamtjahr zeichnet sich ein neuer Absatzrekord ab, da die monatlichen Verkaufszahlen seit Januar jeweils über dem Vorjahr lagen.
Schwierige Märkte glänzen
Die Grundlage für die neuen Halbjahresrekorde lieferten ausgerechnet die als schwierig geltenden Märkte Nordamerika und China. Die Verkaufszahl in den USA kletterte zwischen April und September um 11,3% zum Vorjahr auf rund 2 Mill. Stück. Toyota erklärte den Anstieg mit dem starken Abschneiden von Hybridmodellen, einer „stabilen Nachfrage“ und einem höheren Ausstoß im Vergleich zum Vorjahr, als die Bänder für die Modelle TX und Grand Highlander wegen Rückrufen zeitweise stoppten.
Wegen der Zollerhöhung von 2,5% auf 27,5% durch Präsident Trump im April hatte Toyota eine größere Zahl von Fahrzeugen vorab aus Japan in die USA exportiert. Der Absatz in den USA stieg ab April mutmaßlich aufgrund von vorgezogenen Käufen, um noch einen Toyota ohne einen hohen Zollaufschlag zu bekommen. Rückwirkend zum 7. August senkte Trump den Zollsatz für Autos auf 15%. Im September blieb die US-Nachfrage stark: Die Produktion stieg um 28,5% und der Absatz um 14,2%. Hier könnte das Auslaufen der staatlichen Subvention für Elektroautos zum 30. September den Hybrid-Modellen von Toyota geholfen haben.
Elektroautos unter ferner liefen
In China hielt Toyota der starken Konkurrenz durch preisgünstige Elektroautos überraschend gut stand. Der Absatz kletterte zwischen April und September um 5,5% auf 914.300 Einheiten. Toyota begründete das Wachstum mit der Nachfrage nach Hybridmodellen und dem neuen Batterieauto bZ3X, das mit einem Einstiegspreis von umgerechnet 13.300 Euro punktet. Zum Vergleich: Das günstigste Elektromodell von VW in China, der ID.3, kostet ab 16.000 Euro.
Weltweit verkaufte Toyota in den neun Monaten bis September allerdings nur 136.200 Batterieautos, was einem Plus von 26% zum Vorjahr entsprach. Der Branchenführer hatte sein früheres Absatzziel von 1,5 Mill. E-Autos für das laufende Geschäftsjahr kassiert und inoffiziell auf 800.000 Stück gesenkt. Selbst dies scheint nun ähnlich unerreichbar wie das offizielle Produktionsziel von 3,5 Mill. E-Autos im Jahr 2030.
