mf Tokio – Japans größter Autobauer Toyota und der Telekomgigant NTT haben sich für die Kommerzialisierung von “Smart Cities” verbündet. Ihre “langfristig” ausgerichtete Allianz unterstrichen die beiden Konzerne mit einer Kapitalverschränkung von jeweils 200 Mrd. Yen (1,7 Mrd. Euro). Dadurch erhält Toyota 2,1 % der NTT-Aktien, im Gegenzug bekommt der Telekomriese 0,9 % der Anteile des Autobauers.Die beiden Unternehmen planen eine Plattform für das Datenmanagement in intelligenten Städten über das Internet der Dinge und mit künstlicher Intelligenz. Ein digitaler Zwilling soll dabei helfen, die weitere Entwicklung einer solchen Stadt zu simulieren.Bereits im Januar hatte Toyota auf der Elektronikmesse in Las Vegas angekündigt, ab 2021 eine eigene Stadt der Zukunft zu bauen. Die “Woven City” soll auf einem 175 Hektar großen Gelände am Fuße des Berges Fuji entstehen. Anstelle einer Fabrik, die zum Jahresende schließen wird, plant der Autobauer ein vernetztes, urbanes Ökosystem auf der Basis von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen. Auf den Hauptverkehrsstraßen wären ausschließlich völlig autonom fahrende, emissionsfreie Fahrzeuge unterwegs. Das wandelbare Elektroauto e-Palette von Toyota transportiert Menschen und Waren. “Forscher aus aller Welt sollen in diesem einmaligen, realen Inkubator Projekte verwirklichen”, sagte Toyota-Chef Akio Toyoda in Las Vegas.Toyota und NTT hatten 2017 ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt für vernetzte Autos mit Kommunikation über den 5G-Mobilfunk angekündigt und im Dezember 2018 mit den ersten Tests begonnen. Die Unternehmen wollen eine Basistechnologie entwickeln, um die Daten von vernetzten Autos in einer Stadt mit Videoaufnahmen zu kombinieren und zentral zu analysieren. Die Kapitalallianz dürfte der erste Schritt sein, um diese Technologie in der “Woven City” praxisnah zu erproben und zur Marktreife zu bringen.