Schiffbau

Traditionswerft Nobiskrug ist insolvent

Die Rendsburger Werft Nobiskrug mit 330 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Neumünster die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt.

Traditionswerft Nobiskrug ist insolvent

dpa-afx Rendsburg

Die Rendsburger Werft Nobiskrug mit 330 Beschäftigten hat nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Neumünster die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Als Grund nannte das Unternehmen „kritische Entwicklungen“ im Jachtbau sowie damit verbundene negative Auswirkungen auf das Investitionspotenzial und die Rentabilität. „Die anhaltende Pandemie hat die Situation weiter verschärft, da Nobiskrug Aufträge verliert und bereits seit längerem mit den Konsequenzen früherer Managemententscheidungen leben muss.“

Nobiskrug gehört zur internationalen Schiffbaugruppe Privinvest. Deren Vorstandsvorsitzender ist Iskandar Safa, ein französischer Geschäftsmann libanesischer Herkunft. Zur Gruppe gehören auch die Werften German Naval Yards Kiel und die Lindenau-Werft in Kiel. Beide Schiffbaubetriebe sind von der Nobiskrug-Insolvenz nicht betroffen.

Das Unternehmen verwies darauf, die Muttergesellschaft habe in den vergangenen Jahren 178 Mill. Euro in Nobiskrug investiert, um das laufende Geschäft zu sichern, ohne dafür eine Rendite zu erhalten. Privinvest werde seine anderen Schiffbaueinheiten in Deutschland unterstützen und verfolge das Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern.

Gittermann verwaltet

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht den Sanierungsexperten Hendrik Gittermann, wie dessen Hamburger Kanzlei Reimer mitteilte. Gittermann sei Experte für solche Verfahren in der maritimen Wirtschaft.