Traton steigert Absatz und verliert Aufträge

Mehr Lkw verkauft - 7 Prozent weniger Bestellungen

Traton steigert Absatz und verliert Aufträge

jh München – Nach einem ordentlichen Jahr stellt sich der Lastwagen- und Bushersteller Traton auf ein deutlich schwächeres Jahr 2020 ein. Der Auftragseingang ging 2019 um 7 % zurück, wie das Tochterunternehmen von Volkswagen am Mittwoch berichtete. In Europa, dem bei weitem wichtigsten Markt für Traton, rechnet der Vorstand in diesem Jahr mit einem Rückgang des Lkw-Marktes um 10 bis 20 %. Der Konkurrent Daimler Trucks kalkuliert ebenfalls mit dieser Größenordnung.Der Markt für Lkw habe sich vor allem in Europa im Verlauf des vergangenen Jahres weiter abgekühlt – auch wegen Vorzieheffekten, berichtete Traton. Bestellungen für 89 500 Fahrzeuge im zweiten Halbjahr bedeuteten im Vergleich mit der ersten Hälfte einen Rückgang um 12 %. Die Transporter-Reihe MAN TGE ist in den Zahlen nicht enthalten.Allerdings rechnet Traton dieses kleine Nutzfahrzeug der Münchner Marke zum Absatz, den die Gruppe im vergangenen Jahr um 4 % auf 242 200 Lkw und Busse steigerte. Zum Anstieg der Marke MAN um 2 % auf knapp 105 000 Einheiten habe die TGE-Reihe “einen wesentlichen Beitrag” geleistet, teilte Traton mit. Der schwedische Konzernteil Scania lieferte knapp 100 000 Lkw und Busse aus – 3 % mehr als im Jahr zuvor. Die südamerikanische Marke Volkswagen Caminhoes e Onibus habe vom wirtschaftlichen Aufschwung in Brasilien profitiert und den Absatz um 15 % auf rund 42 000 Lkw und Busse gesteigert.Insgesamt meldete Traton ohne den MAN TGE einen Verkauf von rund 206 000 Lkw – ein Plus von 2 %. Die Zahl der ausgelieferten Busse sei dagegen nach einer starken Nachfrage im Vorjahr um 5 % auf 21 500 Einheiten gesunken. Renditeziel bestätigtUmsatz- und Ergebniszahlen gab Traton noch nicht bekannt. Das Unternehmen bestätigte nur das Ziel, “eine operative Rendite von 6,5 bis 7,5 % im Jahr 2019 zu erzielen”. Für die ersten neun Monate hatte der Konzern eine Marge von 7,5 (i. V. 5,9) % ausgewiesen. Schon im November hatte der Vorstand betont, Traton sei sehr gut auf einen Abschwung vorbereitet, der in der Branche normalerweise ein bis eineinhalb Jahre dauere. Jetzt hieß es, MAN und Scania hätten die Produktion angepasst und die Zahl der Leiharbeiter verringert. “Aufgrund der Markterwartung bereiten die Traton-Marken weitere Maßnahmen vor.”