Traton und Hino vertiefen Kooperation

Joint Venture für Elektromobilität vereinbart

Traton und Hino vertiefen Kooperation

jh München – Traton, die Nutzfahrzeugholding von Volkswagen, und der japanische Partner Hino haben ein Gemeinschaftsunternehmen für Elektromobilität vereinbart. Zusammen wollen sie E-Mobilitätsprodukte planen und bereitstellen, heißt es in einer Mitteilung der Unternehmen. Die Kräfte sollen gebündelt werden, “um die Entwicklung der Elektromobilität mit batterieelektrischen Fahrzeugen, Brennstoffzellenfahrzeugen und Komponenten voranzutreiben”. Zudem sollen gemeinsame Plattformen für Elektrofahrzeuge mitsamt Software und Schnittstellen entwickelt werden.Das gemeinsame Unternehmen soll in Södertälje starten, dem Sitz der schwedischen Traton-Marke Scania. In einem weiteren Schritt solle es auf Tokio ausgedehnt werden, kündigen Traton und Hino an. Dank der Zusammenarbeit verkürzten die Unternehmen die Vorlaufzeiten für E-Mobilitätsprodukte mit Batterie- und Brennstoffzellentechnik. Sie zeigen sich davon überzeugt, dass es Bedarf an beiden Antriebsarten geben wird.”Dieses neue Joint Venture mit unserem starken Partner Hino ist der nächste wichtige Schritt in der Elektrifizierung und treibt unsere Mission weiter voran”, kommentiert Matthias Gründler, der seit Juli der Vorstandsvorsitzende von Traton ist, das Vorhaben. Gründler bekräftigte das von seinem Vorgänger Andreas Renschler ausgegebene Ziel, dass Traton bis zum Jahr 2025 rund 1 Mrd. Euro in die Elektrifizierung investieren wird. Wie viel die Marken Scania, MAN und in Südamerika Volkswagen Caminhoes e Onibus bisher für diese Technik ausgegeben haben, war am Mittwoch von Traton nicht zu erfahren. Von MAN und Scania gibt es schon Lkw und Busse mit Elektroantrieb im Einsatz. Daimler und Volvo Auch Konkurrenten setzen für alternative Antriebe zum Dieselmotor auf Partnerschaften. So hatten Daimler Trucks und Volvo, wie berichtet, im April dieses Jahres angekündigt, ein Gemeinschaftsunternehmen für die Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Brennstoffzellensystemen für schwere Nutzfahrzeuge zu gründen. Die deutsche Seite bringt die Brennstoffzellenaktivität des gesamten Daimler-Konzerns ein.Volvo hatte die Technik vor zwölf Jahren ausgegliedert und kauft sich für 600 Mill. Euro einen Anteil von 50 % an dem geplanten Joint Venture mit Sitz in Nabern bei Stuttgart. Beide Partner wollen zunächst jeweils mindestens 100 Mill. Euro investieren. 2024 oder 2025 sollten erste größere Testflotten mit Brennstoffzellenantrieb fahren.Traton und Hino Motors aus dem Toyota-Konzern hatten schon vor zwei Jahren eine langfristige Partnerschaft vereinbart. Im vergangenen Jahr gründeten sie ein gemeinsames Unternehmen für den Einkauf. Weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf Technologiefeldern würden ausgelotet, heißt es.