Maschinenbau- und Technologiekonzern

Trumpf kommt dank China gut durch die Krise

Trumpf ist gut durch das Geschäftsjahr 2020/2021 gekommen. Dank Zuwächsen in China liegt der Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau.

Trumpf kommt dank China gut durch die Krise

spe Stuttgart

Dank starker Zuwächse am chinesischen Markt konnte der Maschinenbau- und Technologiekonzern Trumpf in Ditzingen bei Stuttgart seinen Umsatz mit 3,5 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2020/2021 leicht über Vorjahresniveau halten. Während sämtliche Geschäfte in den westlichen Märkten rückläufig waren, konnte China als wichtigster asiatischer Markt um starke 51% auf 525 Mill. Euro zulegen. Die Vorsitzende der Gruppengeschäftsführung, Nicola Leibinger-Kammüller, begründete diesen Effekt auf der Bilanzpressekonferenz des Laserspezialisten mit der Kürze des pandemiebedingten Lockdowns in China sowie der starken Präsenz des Unternehmens vor Ort. So verschiebt sich die Bedeutung der Absatzmärkte von Trumpf Richtung Asien. Während dort der Umsatzanteil der Gruppe im Berichtsjahr auf 27% geklettert ist, gab es in Europa einen Rückgang auf 38%. „Insbesondere der starke Wettbewerb in China sorgt bei uns für Kostendruck“, sagte Stephan Mayer, CEO des Segments Machine Tools. Dennoch gelang es der Gruppe, das Ebit um fast 20% auf 370 Mill. Euro zu steigern, was einer Marge von 10,5% entspricht. Leibinger-Kammüller führte diese Entwicklung auf eine gestiegene Produktivität, einen geänderten Produktmix sowie Einsparungen bei den Sachkosten zurück. Hinzu kamen geringere Investitionen in Bauten sowie Einsparungen bei Messen, Flügen oder externen Beratungsleistungen.

Leibinger-Kammüller lobte ausdrücklich ihren Außendienst, der in kritischen Corona-Monaten „die Kohlen aus dem Feuer geholt“ und stark zu dem 20-prozentigen Wachstum des rekordhohen Auftragseingangs von 3,9 Mrd. Euro beigetragen habe. Diese Entwicklung hat sich mit neuen Aufträgen von 1,2 Mrd. Euro in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahrs fortgesetzt. Ob das dicke Auftragspolster allerdings vollständig zu Umsatz gemacht werden kann, hängt laut der CEO von der Situation bei Rohstoffen und Vorprodukten ab – „und ist daher sehr vage“. Aufgrund von Materialengpässen in der Lieferkette etwa bei Chips oder Industrie-PCs, die laut Management noch bis Ende 2022 anhalten dürften, hält Trumpf daher eine genaue Prognose für nicht seriös. Dennoch äußerte Leibinger-Kammüller für das laufende Geschäftsjahr, das zum 30. Juni 2022 endet, die Erwartung, im günstigsten Fall beim Umsatz im zweistelligen Bereich zulegen und die Ebit-Rendite stabil halten zu können. Große Hoffnungen setzt Trumpf auf die EUV-Technik, die mit extrem ultraviolettem Licht zur Herstellung winziger Mikrochips geeignet ist. Die niederländische Firma ASML baut dafür die Maschine, Trumpf den Laser und Zeiss das optische System. Inzwischen rentiere das Geschäftsfeld im zweistelligen Bereich.

Trumpf Gruppe
Kennzahlen nach HGB
in Mill. Euro2020/212019/20
Umsatz (Mrd.)3,503,49
Ordereingang (Mrd.)3,923,28
Ebit369,5309,1
Ebit-Rendite (in %)10,58,9
Investitionen145,3194,3
Forschungs- und Entwicklungskosten       382,4       377,4
Eigenkapital2015,92017,2
Eigenkapitalquote (%)   47,7   51,5
Mitarbeiter am 30.6. (Anzahl)       14676       14325
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