Tui erfreut mit stabilem Gewinnziel

Touristikkonzern zeigt sich robust nach Terroranschlägen und Brexit-Votum - Aktienkurs steigt

Tui erfreut mit stabilem Gewinnziel

Die Auswirkungen der geopolitischen Ereignisse auf die Nachfrage vor allem in den nordischen Ländern, Deutschland und Belgien sowie geringere Umsätze in Kanada haben Tui veranlasst, das Umsatzziel für das laufende Geschäftsjahr zu revidieren. Die bisherige Ergebnisprognose gilt nach wie vor. Anleger freut’s.ste Hamburg – Der weltgrößte Touristikkonzern Tui steht trotz rückläufiger Buchungen für Nordafrika und die Türkei als Folge terroristischer Anschläge und trotz Unsicherheiten als Folge des Votums Großbritanniens für ein Ausscheiden aus der EU zu seinen Ergebniszielen. Das Unternehmen schraubte bei der Vorlage des Zwischenberichts zum dritten Quartal im Ende September ablaufenden Geschäftsjahr 2015/16 zwar die Prognose eines Umsatzwachstums in diesem Turnus von mindestens 3 % auf rund 2 % zurück. Doch das Ziel, das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) um mindestens 10 % zu steigern, gilt nach wie vor. Auch in den folgenden beiden Jahren bis 2017/2018 soll es durchschnittlich um mindestens 10 % zulegen.Anleger reagierten erleichtert: Die im FTSE 100 gelistete Tui-Aktie legte gestern um 2,9 % auf 1 041 Pence zu. Für das dritte Quartal zeigt Tui ein im Vorjahresvergleich um 1,1 % auf 180 Mill. Euro gesteigertes Ebita. Ohne den Effekt des in diesem Jahr frühen Osterreiseverkehrs und negative Währungseffekte ergäbe sich ein Ergebnisanstieg um 14,1 % auf 203,3 Mill. Euro. Vorstandsvorsitzender Friedrich Joussen sprach in einer Telefonkonferenz von einem “sehr guten” Quartal. Die Buchungszahlen seien trotz der geopolitischen Ereignisse stark, zu einem Rückgang der Reisetätigkeit infolge des Brexit-Votums etwa sei es bislang nicht gekommen. Dies sei “ermutigend”, meinte der Tui-Chef.Der Konzern teilte mit, die Buchungseingänge für das Sommerprogramm 2016 entsprächen weiterhin den eigenen Erwartungen. Das Quellmarktprogramm sei bislang zu 87 % gebucht. Die Nachfrage nach Reisen in das westliche Mittelmeer, nach Fernreisen und Kreuzfahrten zeige sich weiterhin stark. Auch der Buchungsstart für das Winterprogramm 2016/17 und das Sommerprogramm 2017 sei erfreulich verlaufen. Joussen erklärte, angesichts der starken Nachfrage nach Urlaubsreisen, die Tui anbiete, nach den Hotels und Kreuzfahrten, der Flexibilität des Geschäftsmodells, eines ausgewogenen Portfolios hinsichtlich Angebot und Destinationen sowie aufgrund der starken Bilanz sei der Konzern bei sich ändernden Rahmenbedingungen gut positioniert.Die Zahl der Kunden, die wegen der unsicheren Verhältnisse in Ägypten, der Türkei und in Tunesien ihr Reiseverhalten änderten, bezifferte er mit rund 2 Millionen – etwa 10 % aller Tui-Kunden. Joussen zeigte sich überzeugt, dass die Türkei als Reiseziel “wieder zurückkommen” wird, sobald sich die Lage beruhigt hat.Das Verkaufsverfahren bei Travelopia, vormals Teil der Spezialanbieter, verlaufe nach Plan, fügte der Vorstandschef hinzu. Wann sich der Tui-Konzern von seinem Restanteil an der Containerreederei Hapag-Lloyd trennen wird, wollte Joussen nicht näher bestimmen. “Wir sind nicht in Eile.”—– Wertberichtigt Seite 8