Soziale Medien

Twitter bittet einige ehemalige Mitarbeiter um Rückkehr

Nach den Massenentlassungen am Freitag bittet Twitter einige der Gekündigten doch zu bleiben. Derweil steht auch beim Facebook-Konzern Meta ein deutlicher Stellenabbau an.

Twitter bittet einige ehemalige Mitarbeiter um Rückkehr

Twitter bittet einem Medienbericht zufolge einen Teil der am Freitag entlassenen Mitarbeiter um Rückkehr zum Kurznachrichtendienst. Das US-Unternehmen trete derzeit mit Dutzenden ehemaligen Angestellten in Kontakt, um sie zurückzuholen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Sonntag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Einigen Ex-Mitarbeitern, die zurückkommen sollten, sei fälschlicherweise gekündigt worden. Andere seien gefeuert worden, bevor das Management erkannt habe, dass ihre Arbeit und Erfahrung für künftige Pläne der Plattform notwendig sein könnten. Bei Twitter war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Twitter hatte erst am Freitag die Hälfte der Mitarbeiter entlassen. US-Beschäftigte reichten bereits eine Sammelklage gegen Twitter ein. Der als exzentrisch geltende Milliardär Elon Musk ist seit ein paar Tagen offiziell der Eigentümer des Social-Media-Netzwerks, das er sich 44 Milliarden Dollar kosten ließ.

Auch bei Meta Entlassungen geplant

Beim Facebook-Konzern Meta steht laut Medienberichten ein deutlicher Stellenabbau bevor. Es gehe um mehrere Tausend Arbeitsplätze, schrieb das „Wall Street Journal“ in der Nacht zum Montag. Die „New York Times“ nannte keine Zahlen, aber berichtete, es könnten die bisher bedeutendsten Stellenstreichungen seit Gründung des Unternehmens im Jahr 2004 werden. Der Abbau könne im Laufe der Woche beginnen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Facebook hatte zuletzt gut 87.000 Mitarbeiter.

Meta hat das Problem, dass das Kerngeschäft mit Werbung in Online-Diensten wie Facebook und Instagram weniger Einnahmen als bisher abwirft. Zugleich verschlingt die von Gründer und Chef Mark Zuckerberg vorangetriebene Entwicklung virtueller Welten unter dem Schlagwort Metaverse immer mehr Geld. Zuckerberg hatte zuletzt bereits angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl bei Meta vorerst nicht mehr wachsen und im kommenden Jahr auch schrumpfen könne, weil sie der Konzern auf weniger Bereiche konzentrieren werde.

Allein im vergangenen Quartal verbuchte die Sparte Reality Labs, in der am Metaverse gearbeitet wird, einen operativen Verlust von knapp 3,7 Mrd. Dollar. Seit Jahresbeginn sammelte sich ein Fehlbetrag von 9,4 Mrd. Dollar an – bei einem Umsatz von 1,4 Mrd. Dollar in dem Bereich. Und Zuckerberg kündigte an, dass die Verluste der Reality Labs im kommenden Jahr noch „erheblich wachsen“ würden.

Unterdessen beschleunigte sich der Umsatzrückgang. Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden betroffen, die angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen weniger Geld für Online-Anzeigen ausgeben. Die Erlöse von Meta fielen im Jahresvergleich um 4% auf 27,7 Mrd. Dollar. Unter dem Strich brach der Gewinn um 52% auf rund 4,4 Mrd. Dollar ein. Der Aktienkurs ist seit Monaten unter Druck, weil Anleger die Metaverse-Investitionen zu hoch finden.