Die Übernahme des kleineren Rivalen About You hat Zalando zu einem Wachstumsschub verholfen. Das über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen (GMV) sei im dritten Quartal um knapp 22 % auf 4,21 Mrd. Euro gestiegen, teilte Europas größter Online-Modehändler am Donnerstag mit. Der Konzernumsatz legte um 26,5 % auf 3,02 Mrd. Euro zu. Rechne man den Effekt des Zukaufs heraus, beliefen sich die Zuwächse auf 6,7 beziehungsweise 7,5 %.

Ein Wachstumstreiber ist das Firmengeschäft. Mit „Zeos“ stellt Zalando Drittfirmen unter anderem seine Logistik-Infrastruktur zur Verfügung. Dieses Angebot ergänzt die Shop-Software „Scayle“, die von About You entwickelt wurde. Die Firmenkundensparte habe im Berichtszeitraum den Umsatz um 15,6 % auf mehr als 277 Mill. Euro gesteigert. Der Betriebsgewinn lag bei 20 Mill. Euro.

Der bereinigte operative Gewinn stieg im dritten Quartal den Angaben zufolge um unterdurchschnittliche 3,9 % auf 96,3 Mill. Euro. Gleichzeitig verschlechterte sich die Gewinnmarge auf 3,2 von 3,9 %. Ein Grund hierfür sei das traditionell ertragsschwächere Geschäft von About You. Hinzu kämen Marketing-Aufwendungen und die Kosten für das Bonusprogramm.

Auf Basis der vorgelegten Quartalsergebnisse bekräftigte Zalando die vor einigen Monaten zurückgeschraubten Gesamtjahresziele. Der Umsatz werde voraussichtlich um vier bis sieben Prozent wachsen und der operative Gewinn bei 550 bis 600 Mill. Euro liegen.

Die Aktien von Zalando setzten sich mit einem vorbörslichen Plus von zeitweise 6,2 % an die Spitze der Dax-Gewinner. Der Umsatz habe leicht über den Erwartungen gelegen und der Gewinn knapp darunter, sagte ein Börsianer. Der Modehändler hatte unabhängig davon am Mittwochabend den Rückkauf eigener Aktien im Volumen von 100 Mill. Euro angekündigt. Die Papiere sollen an Manager und andere Beschäftigte weitergegeben werden.