Umsatzeinbruch in China belastet Villeroy & Boch

Konsumgüteranbieter im dritten Quartal stabilisiert

Umsatzeinbruch in China belastet Villeroy & Boch

md Frankfurt – Nach einem schwachen ersten Halbjahr, das den Vorstand von Villeroy & Boch veranlasst hatte, die Jahresprognosen zu reduzieren, ist es dem Badausstatter und Geschirrhersteller im dritten Quartal gelungen, den Umsatzrückstand im Vergleich zum Vorjahr zu verringern.In den ersten neun Monaten 2019 setzte Villeroy & Boch nach eigenen Angaben 588 Mill. Euro um und lag damit um 28 Mill. Euro oder 4,5 % unter dem Vorjahreswert. Nach dem ersten Semester betrug der Rückstand noch 6,3 %. Es sei gelungen, den Erlös im dritten Quartal gegenüber den ersten beiden mit 194,7 (i.V. 196,3) Mill. Euro nahezu auf Vorjahresniveau zu stabilisieren.Der Auftragsbestand zum 30. September sei im Vergleich zum Ultimo 2018 um 14,9 Mill. auf 74,7 Mill. Euro gestiegen. Davon entfielen 59,5 Mill. auf den Bereich Bad und Wellness (u.a. Waschbecken und -tische, Toiletten und Wannen) und 15,2 Mill. auf den Bereich Tischkultur (z.B. Geschirr, Gläser und Bestecke).Im dritten Quartal erzielte Villeroy & Boch mit 6,8 Mill. Euro ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf Vorjahresniveau. Damit lag das Ebit nach den ersten neun Monaten bei 22,3 Mill. Euro; ein Minus von 13,6 % im Vergleich zur Berichtszeit 2018.Der Umsatz zwischen Juli und Ende September in Bad und Wellness sank im Jahresvergleich auf 130 (133) Mill. Euro, fiel aber höher aus als in den beiden Vorquartalen. Dazu beigetragen hat gemäß der Mitteilung der Anstieg von 4,5 % in der Hauptregion Europa, Naher und Mittlerer Osten, Afrika (Emea). In Deutschland sprangen die Erlöse um knapp ein Zehntel. Erlösrückgang um ein DrittelDas Übersee-Geschäft sei geprägt durch Umsatzverluste in der bisherigen Wachstumsregion China. Die Erlöse in Bad und Wellness lagen dort den Angaben zufolge im dritten Quartal um 33 % unter dem Vorjahreswert, so dass der Zuwachs in der Region Emea überkompensiert worden sei. Ursachen für den Erlösrückgang in China seien vor allem Einflüsse des Handelskonflikts mit den USA sowie konjunkturbedingt verschobene Wohnungsbauprojekte gewesen. Seit Juli würden in China deutlich steigende Ordereingänge verbucht.In der Tischkultur sei der Wachstumstreiber im dritten Quartal Deutschland (+9,2 %) gewesen. In der Region Emea stieg der Umsatz um 2,3 % und in Übersee um 9,3 %, wobei dieser in den USA (+10,6 %) teilweise währungsbedingt war.Villeroy rechnet 2019 mit einem Umsatz zwischen 825 Mill. und 850 Mill. Euro sowie einem operativen Ergebnis (Ebit) zwischen 48 und 52 Mill. Euro. In Bad und Wellness sollen Umsatz und Ergebnis auf bzw. über den Werten von 2018 liegen. Für die Tischkultur gehe Villeroy von einem starken vierten Quartal aus.Seit Februar werde über den Verkauf der ehemaligen Werksimmobilie in Luxemburg verhandelt. Noch vor dem Jahresende soll ein Abschluss erreicht werden. Der Deal werde voraussichtlich zu einem Ertrag im hohen zweistelligen Millionenbereich führen, heißt es.